Marta - Tiersicherung -> Vermisste/Gefundene Tiere Darmstadt und Umland e.V.

Vermisste/Gefundene Tiere Darmstadt und Umland e.V.
Vermisste/Gefundene Tiere Darmstadt und Umland e.V.
Vermisste/Gefundene Tiere Darmstadt und Umland e.V.
Direkt zum Seiteninhalt

Marta

Tätigkeiten > Tiersicherungen > 2022
22.6.2022
Marta
mit Wärmebildkamera lokalisiert
und von Halterin  gesichert

Sicherungsbericht Marta Reinheim

Marta war am Mittwoch Morgen mit Kumpel Ronny und Frauchen unterwegs zum Gartengrundstück, als ein mobiler Elektrozaun für Schafe den Tagesplan massiv veränderte.

Marta war mit der Nase dran gekommen und ist wegen dem Schreckreiz entlaufen. Ronny ist solidarisch mit gerannt, reagierte aber auf Frauchens rufen und kam zurück. Marta nicht.
Nach dem sie sich beruhigt hatte fand sie den Weg allein nach Hause. Hier gab es eine Hundeklappe, die vielleicht sogar den Weg zu ihrem Körbchen ermöglicht hätte. Ganz in der Nähe von zuhause wurden Menschen auf sie aufmerksam.

Allein unterwegs. Da musste man helfen.
Marta fand das als rumänischer Straßenhund aber wohl etwas gruselig und nahm erneut reißaus. Sie wurde vom Auto aus beobachtet, wie sie in den Nachbarort und wieder zurück rannte. Nach ca. 3 Stunden war sie dann westlich von Reinheim Richtung Hahn in einem Feldweg verschwunden.
Die Helfer wussten nicht weiter und haben im Internet die Tiersicherung Ramona Köhler aus Bad Vilbel gefunden. Diese gab ihnen unsere Telefonnummer.

Nur 20 Minuten später stand der Bus am Feldweg. Parallel wurde versucht die Halterin ausfindig zu machen. Die Helfer hatten die Nachbarin getroffen, aber keine Kontaktdaten der Halterin. Die Festnetznummer wurde von der Nachbarin rausgegeben. Die Halterin war allerdings mit der Suche nach Marta in einer ganz anderen Ecke unterwegs. Der Anrufbeantworter füllte sich.
Mit der Wärmebildkamera konnte Harald um 22:40 Uhr an der anderen Talseite etwas ausmachen. Das Wärmebild war zwischen Kopf und Rumpf getrennt. Hier konnte also ein Geschirr oder Halsband sitzen, was kälter ist als der Hund. Das Tier schüttelte die Ohren und kratzte sich am Hals, verschwand immer wieder im hohen Gras.
Die Adresse der Halterin war inzwischen bekannt und während die Sichtung mit der Wärmebildkamera bis 22:55 Uhr verfolgt  wurde, fuhren die beiden Helfer zu der Adresse.
Zufällig war die Nachbarin wieder da und informierte diesmal über die Handynummer die Halterin. 23:15Uhr war sie da.
Sie rief nach Marta, aber nichts. Auch Ronny, der mit dabei war, zeigte keine Reaktion, dass er Marta riechen würde. Die Halterin war völlig fertig und glaubte nicht wirklich daran, dass Marta noch in der Nähe war.

Harald ist mit der Halterin aber trotzdem zu der Stelle, wo die Sichtung mit der Wärmebildkamera war. Eine steile 3m hohe Böschung grenzte das Areal nach hinten ab. Ronny wurde plötzlich nervös. Während die Halterin glaubte, dass Marta nicht dort hoch gelaufen sein könnte, flitzte Ronny mit Allrad die Böschung an der Leine hoch und schaute uns von oben an. Wir kamen da nicht hoch und beschlossen außen herum zu laufen.
Oberhalb der Böschung befand sich ein Gerstefeld und noch etwas weiter oben ein bereits, gemähtes Feld. Auch um eine bessere Position zu bekommen, um mit der Wärmebildkamera weiter Ausschau halten zu können, gingen wir über dieses Feld in Richtung der Stelle, von wo Ronny uns von oben angeschaut hatte. Wir waren etwas oberhalb. Das schmale Gerstenfeld lag noch dazwischen. Die Fliegen konzentrierten sich auf die Taschenlampen, die inzwischen nötig waren. Das helle Licht lockte gefühlt Tausende an.
Mit Google Maps konnte man gut sehen, dass es ganz in der Nähe einen Weg zurück nach Reinheim gab. Harald wollte sich das anschauen weil hier erfahrungsgemäß die höchste Wahrscheinlichkeit bestand, das Marta in diese Richtung weiter ist.
Die Nachbarin, die im Auto saß wurde schon langsam ungeduldig aber die Halterin ließ sich überreden.

An dem Weg angekommen konnte man schön bergab schauen. Links war ein Rübenacker rechts ein Feld mit Weizen. Aus dem Rübenacker schauten weiter unten spitze Ohren heraus. Marta hatte Spitze Ohren. Die Halterin und Ronny machten sich auf den Weg dort hin, setzten die Hundepfeife ein und Marta wurde gerufen.
Die Ohren duckten sich und die Halterin kam bald wieder zurück. Sie hatte nichts entdecken können. Harald ging vor und steuerte mit der Wärmebildkamera den Weg entlang auf den leuchtenden Körper zu. Als die selbe Höhe erreicht wurde, sprang es auf und entpuppte sich als Fuchs.
Die Hamterin und Ronny waren gefolgt und standen ein paar Meter den Weg weiter hoch. Harald leuchtete zu den beiden mit der Taschenlampe, als 50m weiter etwas aus dem Weizenfeld kam und auf dem Weg stehen blieb.
Es war Marta.
Harald blieb stehen, leuchtete und beobachtete mit der Wärmebildkamera wie sich die Halterin und Ronny langsam Marta näherte.
Marta blieb stehen, freute sich über beide und konnte angeleint werden. Tränen flossen. Es gab etwas zu trinken für Marta. Als sie sicher an der Leine war, ging auch Harald zu den Dreien. Marta versteckte sich hinter der Halterin. Eine Krauleinheit von Ronny überzeugte, dass auch Marta zaghaft schnüffelte. Etwas später ließ sie sich auch von Harald anfassen und streicheln. Wir gingen alle glücklich zum Auto zurück.
Hier zeigte sich deutlich, wie wichtig es ist Bezugspersonen, Bezugstiere und vertraute Geräusche einzusetzen. Fremde haben eine eher abschreckende Wirkung und erlangen Vertrauen durch richtiges Verhalten und die Anwesenheit von Personen, denen der Hund vertraut. Alleine hätte sich Harald Marta nicht nähern können. Sie wäre weiter gelaufen.

Es war ein wenig Glück dabei, dass der Fuchs dort saß und Frauchen alles gab um ihn anzulocken. Marta hatte das in ihrem Versteck in dem gegenüberliegenden Feld gehört und ist raus gekommen.
Marta geht es gut, sie war erschöpft.

Wir wünschen den dreien eine Zukunft ohne solche stressige Tage.
Zurück zum Seiteninhalt