Doch ein Handbuch - Tiersicherung -> Vermisste/Gefundene Tiere Darmstadt und Umland e.V.

Vermisste/Gefundene Tiere Darmstadt und Umland e.V.
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Doch ein Handbuch

Tiersicherung > Hunde
Hunde sind individuell. Ebenso die Entlaufsituation. Bei Hunden, die gar keine Bindung haben, sollte man sich sofort Hilfe holen.
Nachfolgend einige Maßnahmen, die Erfolg versprechen.

Grundsätzlich gilt : Nur gar nichts machen ist falsch.
Aber:
Es können auch Maßnahmen die Angst des Hundes verstärken (nachlaufen und in bestimmten Situationen auch rufen).
Ist ein Hund in der Nähe von Gefahrenquellen wie Schiene, Autobahn, Schnellstraße, Abgrund, usw. ist eine Annäherung zwingend von der Gefahrenquelle weg durchzuführen.
Achtung: Der Hund darf in keinem Fall zu der Gefahrenquelle hin getrieben werden!
Sind Gefahrenquellen in der Nähe, ist Eile geboten.
Tagelanges Anfüttern an einer Futterstelle, um sicher die Falle stellen zu können, kann dem Hund das Leben kosten.
Jede Maßnahme muss ständig reflektiert werden. Reagiert der Hund negativ, dann ist die Maßnahme zu ändern.
Nicht nachrennen, ruhig warten
(min. 4-5 Stunden)
Hunde kehren oft zum Entlaufort zurück.
Wenn sie sich beruhigt haben, können sie ihrer eigenen Spur folgen (wetterabhängig).
 
Wenn die Gegend für den Hund unbekannt ist, ist der Entlaufort der einzige Anhaltspunkt.
Bei vertrauter Gegend, kann der Hund auch zurück nach Hause finden oder sich entlang den Gassiwegen orientieren.
 
Hunden nicht die Wege versperren. Sie laufen eher durch ein offenes Tor oder eine Tür als unter einem Zaun durch zu krabbeln oder eine Tür aufstoßen zu müssen.
Die Möglichkeit, dass der Hund durch „offene“ Türen gehen kann, sollte gegeben sein.

Vertraute Geräusche und Gerüche von vertrauten Personen können beim anlocken helfen,
das ist allerdings abhängig vom Entlaufgrund.

So lange es geht vor Ort warten.

Taucht der Hund nicht auf, vertrauten Geruchsträger auslegen (T-Shirt, Decke, ...) und Futterstelle einrichten. Wasser nicht vergessen.
Futterstelle einrichten ggf. Hund anlocken
Grillhähnchenfleisch und Haut (ohne Knochen), Dönerfleisch, Leberwurst, Schinken,
Fleischwurst, körniger Frischkäse, Leberkäse, Cheeseburger, Pansen, Limburger, Gauda, Wiener Würstchen, Frolic, grundsätzlich Lieblingsleckerlie vom Hund und gewohntes Futter.
Trockenfutter riecht weniger weit, als Nassfutter. Warmes Futter riecht noch intensiver.

Eine raschelnde Tüte macht den Hund ggf. neugierig, wenn er das bereits positiv verknüpft hat. Futter nicht nach dem Hund werfen, besser ablegen und sich ca. 10-15 m entfernen.
Den Hund zum Futter gehen und fressen lassen.
Prozedur wiederholen und dabei die Distanz verkürzen. Am Ende Futter am ausgestreckten Arm geben, Handfläche nach oben oder mit Daumen und Zeigefinger halten, in der Hocke.

Hunde sind immer schneller als der Mensch. Ohne Halsband oder Geschirr ihn greifen zu wollen, ist unmöglich. Dies erhöht am Ende die Scheu. Erst wenn man sich 100% sicher ist, das der Hund so nahe ist, das man ihn problemlos streicheln kann, kann man versuchen ihn an Geschirr oder Halsband zu greifen.
Achtung er kann sich erschrecken und dabei auch heftig um sich beißen.
Vertraute Person oder vertrauten Hund holen, Gruchsträger platzieren
Vertraute Personen oder vertraute Hunde (Spielkammeraden, Zweithund) können den Ausreißer anlocken.

Bitte auch rechtzeitig an eine andere Personen (Pflegestelle, Züchter, Tierheim) denken, wo der Hund vorher war, wenn noch nicht genug Zeit zum Bindungsaufbau bestand.
Hier kann wertvolle Zeit verstreichen, weil man sich vielleicht nicht traut, die Nachricht vom Entlaufen des Hundes zu überbringen.

Die ersten drei Tage sind besonders wichtig. Hier orientiert sich der Hund und hält an dem einzigen fest was er kennt.
Einfangversuche, Bedrängnis, Lärm, für den Hund gruselige Umgebung, Futter- oder Wassermangel können ihn veranlassen weiter zu ziehen.

Ein Geruchsträger kann ein von der vertrauten Person getragenes T-Shirt, ein Schuh oder eine Decke, ein Körbchen, ein Spielzeug vom Hund sein.

Kann der Hund die eigentlich vertraute Person negativ verknüpfen, vermeidet man die Erinnerung an die Person. Eine negative Verknüpfung entsteht, wenn der Hund z.B. an einen Sromzaun gekommen ist und direkt dann die vertraute Person.

Auch Gegenstände können die Erinnerung wachrufen und den Hund aus seiner Angst holen.

Knien oder sitzen und immer den Hund kommen lassen.
Nie mit dem Oberkörper über den Hund beugen und mit der Hand nur von unten nähern.

Kommt der Hund nicht näher, nie direkt auf ihn zu gehen sondern immer im Bogen von der Seite nähern (eher Hinterteil ansteuern statt den Kopf).
Flüchtet er, nicht hinterher laufen. Er hat Angst und flüchtet weiter, wenn die Gafahr nicht abzuschütteln ist.
Immer den Hund genau beobachten und überlegen, ob durch die Annäherung der Hund in eine Gefahr (Autobahn, Straße, Bahngleis) geraten könnte.
Leckerlie auf den Boden legen und sich entfernen. Hierzu auch den Hund großzügig überholen und das Leckerlie in seinen Weg legen.

Wichtig: Hunde ohne Halsband oder Geschirr kann man nicht festhalten!

Einfangversuche hier immer nur durch locken in abgeschlossene Bereiche (Hof mit Tor, Grarten mit höherem Zaun,..).

Wird sich auf den Hund gestürzt, kann er in Panik wild um sich beißen, insbesonders wenn er nicht flüchten kann.
Es wird auch schmerzhaft für ihn, im Fell festgehalten zu werden.
Lockt man ihn mit Futter an und stürzt sich auf ihn, reduziert sich das Vertrauen massiv und jede weitere Begegnung, auch mit anderen Menschen, wird ihn primär flüchten lassen.

In der Dunkelheit anlocken
Dunkelheit hat auf manche Hunde eine Wirkung.
Es ist nachts meist auch ruhiger als tagsüber.
Vertraute Geräusche sind weiter zu hören, der Hund kann sich besser darauf konzentrieren und sich „erinnern“.

Die Dunkelheit kann dem Hund Angst machen und er schließt sich schneller wieder Vertrautem an.

In der Dunkelheit sind weniger Menschen unterwegs und so kann sich die potentielle Bedrohung für den Hund reduzieren.

Den Hund nicht mit der Taschenlampe blenden. Funkelnde Augen lassen sich schnell ausmachen. Hat man ihn entdeckt, das Licht abblenden und über Geräusche und Geruch versuchen zu locken.

Die ruhigste Zeit ist zwischen 1:00 Uhr und 3:00 Uhr nachts.
Hier sind dann viele scheue Hunde unterwegs.
Polizei, Registrierungsdienst (z.B. Findefix, Tasso), Tierheime, Tierärzte, Tierkliniken, Fundbüro, Ordnungsamt und Haftpflichtversicherung informieren.
Bundespolizei ist zuständig für Gleistrassen, Autobahnpolizei für die Autobahn, Schichtwechsel bei der Polizei ist meist um 18:00 Uhr. Ggf. davor und danach anrufen und immer mal nachfragen.

Registrierdienste wie Findefix und Tasso bieten Services an wie Flyer erstellen und Suchmeldung an Suchhelfer zu verteilen. Hier wird auch meist schnell die Suchmeldung in Facebook verbreitet. Daher ist es wichtig im Registrierdienst den Hund als entlaufen zu melden.

Passiert ein Unfall, kommt die Haftpflichtversicherung für Schäden auf. Hier sollte die Versicherung informiert sein, dass der Hund entlaufen ist. Bei hohen Schadenssummen kann versucht werden, dass man Gründe findet, nicht dafür aufzukommen.

Bei Tierheimen, Tierärzten und Tierkliniken nachfragen.

Selbst erreichbar sein.
Es sollte immer eine Telefonnummer angegeben werden, wo der Halter bei einer Sichtung sofort erreichbar ist.

Möchte man seine eigene Handynummer nicht veröffentlichen, kann eine Prepaidkarte im nächsten Discounter (für wenige Euro, in 20 Minuten konfiguriert und meist nach 2 Stunden einsetzbar) besorgt werden.

Auch nachts können Sichtungen eingehen. Das Telefon sollte laut genug sein, dass man wach wird.

Mailbox am Handy und Anrufbeantworter am Festnetz abschalten.
Anrufweiterleitung einrichten.
Handy laden und unterwegs Powerbank benutzen.

Gerade wenn Bindung besteht ist es extrem wichtig schnell am letzten Sichtungsort zu sein.

Warteschleifen über Registrierdienste werden meist nicht abgewartet. Hier sollten auch die aktuellen Kontaktdaten geprüft werden und ggf. eine Weitergabe dieser freigegeben werden.


Mehrere Duftspuren aus verschiedenen Richtungen zur Futterstelle legen.

Hundenassfutter, Katzennassfutter, Frolic, alles mit vielen Lockstoffen und Leberwurst mit 1-2l heißem Wasser übergießen und pürieren.

Die Essenz in großen Eimer geben und mit Wasser auffüllen, mischen und in 1,5l Kunststoffflaschen (Einweg) abfüllen.

In heißem Wasser löst sich das Fett besser auf und der Geruch wird weiter getragen.


Rinder oder Geflügel-Bouillon kann auch verwendet werden.

In einen Schraubdeckel ein 4mm Loch (kleiner verstopft) mit Bohrer oder heißem Nagel bohren.
Durch drücken der nach unten gerichteten Flasche wird so die richtige Menge an Flüssigkeit verspritzt.
Auch mit dem Daumen kann man die Flaschenöffnung versperren und so nur gezielte Mengen  Inhalt als Duftspur legen.

Ein Hund riecht sehr gut und eine 1,5l Flasche reicht grob für 0,6 km Duftspur (0,5l -> 200m).
Eine Duftspur verteilt die vertraute Person am besten zu Fuß. Auch ein Fahrrad ist für größere Distanzen praktikabel. Die längere Duftspur sollte mit kleinen Erfolgshäppchen aufgepeppt werden (Leberwurstkugeln, Löffel Katzenfutter, Frolic, Stück Wiener, Stück Fleischwurst,..).

Man sagt, dass die Hundenase das Alter der Spur erkennen kann.
Demnach beginnt man die Spur von dem entfernten Ort und zieht sie zum Ziel (Falle/ Futterstelle).

Flyer und ggf. kleine Visitenkarten drucken und verteilen

Bild vom Hund und Fellfarbe und knappe Beschreibung von besonderen Merkmalen
(weißes Ohr, Brustfleck, helle Pfoten, kurzes oder langes Fell, Stehohren, Stummelschwanz, Halsband, Geschirr, Leine..).
Der Hinweis „Ängstlicher Hund! Bitte keine Einfangversuche, nur Sichtungen melden“ ist besonders bei ängstlichen Hunden sehr wichtig.

Flyer an Orte hängen, wo andere Gassigänger sind, sowie viele Menschen: Supermärkte, Getränkemärkte, Bäcker, Zeitungsladen, Apotheken und reichlich in der direkten Umgebung des Entlaufortes (Abzweigungen, Parkplätze).

Ein Hund läuft bequem 9km in einer Stunde, daher auch Orte in mittlerer Entfernung in Betracht ziehen.
Bei einem ohnehin ortstreuen Hund können zu viele Flyer eine ungewünschte Aufmerksamkeit hervorrufen.
Flyer können zum Wetterschutz in Klarsichthüllen gesteckt werden (Öffnung nach unten). Laserdrucker drucken wasserfest. Flyer können gut mit Panzerband befestigt werden.
Keine Nägel oder Zwecken zur Befestigung in Bäume drücken. Flyer werden oft abgerissen und es ist nicht überall erlaubt.

Visitenkarten und kleine Zettel können die wesentlichen Infos enthalten und an Passanten vor Ort ausgegeben werden.

Zu viele Flyer stören Mitmenschen, zu wenig sind ineffektiv.

Man kann versuchen sich in einen anderen Menschen hinein zu versetzen. Steigt dieser aus seinem Auto aus, dann sollte er einen Flyer sehen. Geht er spazieren und sieht den Hund wird er sich erinnern, aber vermutlich nicht die Telefonnummer parat haben. Kommt er auf seinem Weg an einem weiteren Flyer vorbei wird er zeitnah anrufen. Flyer so platzieren, dass nicht mehr als 3-8 Gehminuten dazwischen liegen. Immer an Kreuzungen und Weggabelungen Flyer platzieren.

Bei Hunden die mit einer Bezugsperson angelockt werden können immer dichteres Netz flyern, da hier Zeit sehr wichtig ist.

Flyer können gut beim Aufzeichnen einer Wanderung in der komoot App gehängt werden. Jeden Flyer einfach fotografieren und die App bindet den Standort automatisch ein.
So können sie gut später auch wieder abgehängt werden, ggf. auch von einer anderen Person.

Eine Sichtungskarte einrichten
Mit GoogleMaps kann dies sehr gut erledigt werden.
Hier Sichtungspunkte mit Uhrzeit, Laufrichtung und Kontaktdaten des Sichters eintragen.
Auf der Karte entsteht eine Übersicht, da Sichtungen nicht immer zeitnah gemeldet werden.

Auch geflyerte Straßen markieren, da die Flyer auch wieder abgehängt werden müssen wenn der Hund zurück ist.

Die Karte gibt Aufschluss über die Bewegung und hilft vorauszusehen, wo der Hund hin gehen oder sein könnte.

Suchmeldung in Facebook
Menschen müssen bei einem ängstlichen Hund informiert werden, dass sie sich ihm nicht nähern dürfen.

Ist der Aufenthaltsort ungewiss, macht ein Aufruf in sozialen Medien immer Sinn (Suchgruppen und Ortsgruppen).

Allein deshalb, um die Menschen zu informieren den Hund in Ruhe zu lassen. Der normale Spaziergänger wird versuchen den Hund anzusprechen oder einzufangen.

Wird der Mensch als Bedrohung wahr genommen, können weite Strecken vom Hund zurückgelegt werden und die Gefährdung nimmt zu.

Ständige Neuorientierung versetzt den Hund zusätzlich in Angst, da seine Grundversorgung nicht gesichert ist.

Sichtungen nur an Kontaktdaten (Telefonnummer) weiterleiten. Eine Veröffentlichung der Sichtung verhindern/löschen, denn das kann bei manchem den Sonntagsspaziergang (Such-Tourismus) interessanter machen.

Darauf hinweisen, dass die beste Hilfe ist, mit dem Handy Bilder oder Videos vom Hund zu machen, Uhrzeit und Richtung von wo er kam und wohin er ging.

Hunde bleiben meistens die ersten Tage in der Nähe des Entlaufortes um sich zu orientieren.

Sie sind Energiesparer und werden nicht grundlos viele Kilometer laufen.
Allerdings können sie sich auch durch laufen beruhigen. Das kostet aber mehr Energie, die wieder fehlt und dann zu mehr Unruhe führt, die mit laufen versucht wird zu reduzieren.
Hierbei können Hunde sehr große Strecken zurücklegen.

Sie suchen nach Wasser, Futter und einem sicheren Schlafplatz. Darüber hinaus wirken andere Dinge möglicherweise als Bedrohung. Der Schlafplatz wird meist in der ersten Nacht gefunden. Futter dauert am längsten und kann bei Mangel dazu führen, dass der Hund weiter zieht. Daher sind Futterstellen wichtig.

Jede sinnvolle Idee ist gut und kann versucht werden. Nur nichts tun ist falsch.
Allerdings ist sofort abzubrechen, wenn der Hund nichts annimmt oder mit Flucht reagiert.

Der Ruheplatz ist tabu. Hier wird kein Futter ausgelegt. Wird Futter dort hin gebracht, wird der Hund möglicherweise gestört und gibt den Platz auf.
Die Folge : Suche nach einem neuen Ruheplatz und erneute Bewegung

externe Hilfe – was können Andere tun?
Hunde sind individuell.
Ebenso die Entlaufsituation.
Bei Hunden, die gar keine oder nur wenig Bindung haben, sollte man sich sofort Hilfe holen.

Es gibt inzwischen viele Menschen die sich berufen fühlen, in der Hundesicherung tätig zu sein.
Informieren sie sich, wie lange der Anbieter schon Sicherungen macht und wie viele Hunde er gesichert hat.
Fragen sie nach der Motivation.
Versuchen Sie diese Angaben zu überprüfen.
Manche, die sich als Profis mit jahrelanger Erfahrung ausgeben, haben hier an den Angaben wohlwollend manipuliert.
Nicht der erste, der anruft muss ein seriöser Hundesicherer sein.
Geben sie Empfehlungen in Facebook nicht so viel Gewicht. Hier sind es oft die selben Leute, die versuchen eine Hundesicherung zu glorifizieren.

Seien sie kritisch, auch wenn die Situation gerade nach Hilfe schreit.
 

Externe Beratung
Eine gute Beratung sammelt zunächst so viele Informationen über die Entlaufsituation, den Charakter des Hundes und seine Herkunft.

Die Entlaufsituation bestimmt die aktive Beteiligung der Halter. Verbindet der Hund ein prägendes, negatives Erlebnis mit dem Halter, was zum Entlaufen geführt hat, dann ist dessen Tätigkeit eher eine Nebenrolle bei der Sicherung.

Ist der Hund von zuhause entlaufen, mit dem Auto zum Gassi gefahren usw. bestimmt die Vorgehensweise.

Der Charakter gibt eine Richtung vor, die Maßnahmen zur Sicherung vorwählen.

Die Herkunft spielt eine Rolle um Bezugspersonen ausfindig zu machen und ebenfalls Maßnahmen zur Sicherung auszuwählen.

Bezugspersonen und freundlich gesinnte Hunde sind eine Option.

Beratung erfolgt meist telefonisch und kostenlos.

Ist eine Telefonnummer auf dem Suchflyer angegeben, wird dies nicht selten genutzt um aktiv Hilfe anzubieten. Hier ist trotz der Ausnahmesituation nicht jede Hilfe auch wirklich Hilfe.

Eine Begründung der geplanten Maßnahmen sollte immer möglich sein.
Verlassen Sie sich auf ihr Bauchgefühl.
Auch nach echten Referenzen zu fragen kann nützlich sein, ebenso Im Internet recherchieren und Angaben überprüfen.
Auch Freunde und Bekannte fragen, die in ähnlicher Situation waren, kann hilfreich sein.

Eine Lebendfalle aufstellen lassen
Der Hund sollte so wenig wie möglich Scheu vor der Falle haben.
Je geringer die Scheu, um so höher ist die Chance, den Hund schnell zu sichern.

Bitte Hilfe holen, die auch Hilfe ist.
Fragen sie nach Maßnahmen, die getroffen werden um, die Scheu vor der Falle zu reduzieren.

Man kann auch beim Aufstellen der Falle Fehler machen, die die Scheu des Hundes eher verstärken als mindern.
Die Falle muss auf jeden Fall groß genug sein. Wenigstens 1,5x so hoch, wie der Hund und lang genug, um Verletzungen durch die Klappe auszuschießen.
Optimalerweise breit genug, dass der Hund einer Bedrohung ausweichen kann, die vor der Tür steht sowie ferngesteuert aktivierbar, um Fehlfänge, die den Hund erschrecken, auszuschließen.

Eine Falle sollte abschaltbar sein und Videoüberwacht. Der Jäger ist zu informieren, dass eine Falle für einen Hund gestellt wird, die das fangen von anderen Tieren ausschließt. Der Hund ist kein jagdbares Wild und wenn die Falle nur den Hund sichert und nichts anderes, kann der Jäger das Aufstellen der Falle weder genehmigen noch verweigern.
Das Ordnungsamt ist hier zuständig im Sinne von Gefahrenabwehr für die Genehmigung zum Aufstellen der Falle. Ist dies nicht erreichbar, dann kann auch die Polizei hier entscheiden.
Auf Privatgrund im Wohngebiet genehmigt der Grundstückseigner.

Keine grüne Plastikfolie, die im Wind flattert als Tarnung verwenden. Die Falle nicht mitten auf einen Platz stellen, sondern in die Umgebung integrieren. Decken in der Falle werden nass (Morgentau/ Regen) und sind ungeeignet.

Eine gute Betreuung ist wichtig und hilfreich. Es sollte in weniger als 20 Minuten Jemand beim Hund an der Falle sein, wenn er gesichert wurde.
Auch muss geklärt sein, wie der Hund aus der Falle wieder heraus kommt.

Fangstange verwenden
Einen nicht allzu ängstlichen Hund kann man versuchen mit der Fangstange zu sichern.

Hier ist eine Ablenkung mit einem anderen Hund oder Bezugsperson eine Hilfe.
Die Fangstange überbrückt den Distanzkreis, den der Hund zum Menschen hat.

Der Umgang ist nicht ganz einfach und sollte geübt sein. Auch kann ein Hund mit der Fangstange fixiert werden, dass er nicht unkontrolliert weiter läuft.

Zu bedenken ist, dass einige Hunde aus dem Tierschutz negative Erfahrungen mit Fangstangen haben.

Suchhunde einsetzen
Ein Hund, der mobil und gesund ist und bei dem aktuell Sichtungen vorhanden sind, muss nicht mit Suchhunden gesucht werden.

Suchhunde wittern den Geruch, der von Bakterien verursacht wird, die z.B. Hautschuppen verwerten. Dieser Geruch ist einzigartig und nur ihm kann der Suchhund folgen. Geruchsspuren von Haltern sollten hierbei keinen Einfluss haben, da der Suchhund den Geruch des entlaufenen Hundes aufspürt.

Eine Socke mit gefüllten Hundehaaren hinter sich her zu ziehen, legt die selbe Spur, wie wenn man ohne diese Socke läuft. Die Socke wird hierbei nicht dreckig. Gleiches gilt für getragene Kleidungstücke - auch die werden nur dreckig, wenn sie hinterher gezogen werden.
Der ziehende Mensch verliert die Partikel, denen der Hund auf der Geruchsspur folgt.

Der Suchhund hilft immer, wenn der entlaufene Hund fest sitzt.
Der Suchhund kann eine Richtung vorgeben oder Gebiete eingrenzen.
Der Suchhund kann den entlaufenen Hund aufscheuchen, wenn keine Sichtungen gemeldet werden.

In der Regel bemerkt ein entlaufener Hund die Annäherung, die ein Suchhund mit Hundeführer verursacht. Er zieht weiter, wenn er kann. Der Suchhund verfolgt ihn, was die Angst des entlaufenen Hundes steigern kann.

Hunde guter Trailer zeigen, wenn die Spur frisch ist und der Hund in der Nähe sein muss. Dann bricht der Hundeführer idealer weiser ab.

Ein kranker, ein alter Hund, ein Welpe oder ein mit Leine verhedderter Hund wird gut vom Suchhund gefunden. Hier sollte man nicht zu lange warten und optimaler weise eine Geruchsprobe vorrätig haben.

Ist der Hund mobil, ermittelt der Suchhund ein Laufmuster, was möglicherweise schon älter ist. Informationen, wo sich der entlaufene Hund aktuell befindet, wenn er mobil ist, sind eher nicht zu erwarten. Das ist vergleichbar wie ein GPS Tracker, bei dem die Batterie leer ist, dieser aber Anfangs noch gesendet hat.

Mobile Hunde, von denen es Sichtungen gibt, zu trailen ist Blödsinn
Distanznarkose beauftragen
Wir haben die Erfahrung gemacht, dass Hunde in eine Falle gehen, wenn diese Falle für den Hund nicht unheimlich ist.

Eine Distanznarkose ist wegen der sehr hohen Risiken für den Hund daher unnötig.

Darüber hinaus ist eine Narkose riskant. Beim Tierarzt ist sie geplant. Der Hund ist ruhig, das Gewicht ist bekannt, die Einstechstelle wird gezielt gewählt und der Hund bleibt auf dem Tisch. Auf allergische Reaktionen können direkt Gegenmaßnahmen eingeleitet werden.

All das kann per Gewehr oder Blasrohr nicht gewährleistet werden. Daher ist die Distanznarkose hoch riskant und sollte nur dann angewendet werden, wenn die Situation eine Gefahr darstellt, die das Risiko rechtfertigt.

Distanznarkose mit Druckluftgewehr beinhaltet eine größere Zielsicherheit und eine größere, mögliche Entfernung zum Hund (15-20m).
Allerdings muss der Schütze auch geübt sein, da der Hund nicht nur gut getroffen, sondern auch die Entfernung vorher am Gewehr eingestellt werden muss.

Distanznarkose mit dem Blasrohr (7m) ist deutlich schwieriger. Hier muss gezielt und mit dem Mund dem Pfeil eine ausreichende Beschleunigung gegeben werden. Das erfordert Lungenvolumen und ruhige Hand. Es wird daher nur über kurze Distanz angewendet.
Wird der Hund getroffen, spürt er dies und flieht. Dies geht meist einher mit der Ausschüttung von Adrenalin, was der Narkose entgegen wirkt.

Die Umgebung muss mit mehreren Personen abgesichert werden, da ein Hund z.B. ertrinken kann, wenn er narkotisiert in einen Bach fällt. Distanznarkosen sollten immer von Tierärzten begleitet werden.

Der Umgang mit Narkotika wird streng überwacht und Abweichungen werden strafrechtlich verfolgt.

Drohneneinsatz
Drohnen sind heute erschwingbares Geld mit Wärmebildkamera zu bekommen.
Allerdings ist der Hund kein Rehkitz.
Jeder Hund reagiert anders auf ein Geräusch am Himmel. Es ist nicht vorhersehbar, ob das Geräusch nicht die Panik verstärkt.

Fliegt eine laute Drohne über einen versteckten Hund, schreckt ihn das möglicherweise auf. Die meisten Drohnen fliegen maximal 25-30 Minuten. Dann muss sie zum Akkuwechsel landen. In dieser Zeit kann der Hund bequem in den abgesuchten Bereich wechseln.

Warme Umgebung reduziert den Temperaturunterschied zum Hund und er ist schwieriger bis gar nicht zu erkennen.

Durch die Bauweise haben Wärmebildkameras in Drohnen eine kurze Brennweite. Hier wird auf 100m Enfernung das Mindestobjekt, das mit einem einzigen leuchtenden Bildpunkt dargestellt werden kann, zwischen 14 und 26 cm groß. Wie gut man erkennen kann, ob es sich um einen Hund handelt, wenn man ihn in 26cm große Raster einteilt, kann man sich vorstellen.

Konsequenz : Flughöhe reduzieren, hochfrequenten Lärm erhöhen. Dichtes Blattwerk schirmt die Wärmesignatur ohnehin ab.

Freies Feld und niedriges Buschwerk bleibt so übrig. Es gibt gesetzliche Einschränkungen zu Flugorten und es sind Genehmigungen zum generellen Betrieb der Drohen nötig.

Die Drohne selbst kann den Hund nicht einsammeln. So sind mehrere Personen nötig, die Unruhe mit sich bringen.

Kann der Hund nicht weg, ist der Suchhund die weniger stressbehaftete Variante.

Schlafmittel im Futter
Futter mit Schlafmittel zu versetzen ist keine Lösung.

Der Hund ist draußen, sein Gewicht kann nur geschätzt werden.
Ähnlich wie bei der Distanznarkose besteht für den Hund ein sehr hohes Risiko.
Hier kommt hinzu, dass der Zeitpunkt, wann der Hund dem Risiko ausgesetzt wird unbekannt ist.

Denn wann der Hund frisst und wieviel er frisst, ist ungewiss.

Findet Nachbars Katze oder ein Wildtier das Schlafmittel für einen größeren Hund, wird es kein Aufwachen mehr geben.

Unverträglichkeiten können nicht gegengesteuert werden und ein schläfriger Hund kann abstürzen, ertrinken oder überfahren werden.

Er kann sich auch irgendwo verkriechen und wacht im besten Fall einfach wieder auf.

Auch das Schlafmittel garantiert nicht, dass der Hund weiter träumt, wenn man sich ihm annähert. Oft wird Energie mobilisiert um aufzustehen und sich wenige Meter weiter wieder abzulegen. Bei erneuter Näherung wird das Spiel wiederholt.

Tierkommunikation (TK)
Die Ansichten zur Tierkommunikation sind geteilt. Während einige Menschen glauben, dass es möglich ist, auf einer telepathischen Ebene mit Tieren zu kommunizieren, betrachten andere dies als pseudowissenschaftlich oder skeptisch.

Wissenschaftlich fundierte Beweise für die Existenz von Tierkommunikation im Sinne von telepathischem Austausch zwischen Menschen und Tieren fehlen bisher.
Die Wahrnehmung von Tierkommunikation kann oft auf Verhaltensbeobachtungen, Erfahrung und Intuition basieren.

Es ist wichtig, bei der Suche nach einem entlaufenen Haustier auf praktische Maßnahmen zu setzen, wie das Verteilen von Flyern, die Zusammenarbeit mit örtlichen Tierheimen und Tierärzten sowie die Nutzung sozialer Medien.

Tierkommunikation sollte als persönliche Entscheidung behandelt werden, und wenn sie genutzt wird, sollte dies im Kontext anderer praktischer Schritte erfolgen.

Tierkommunikationen wollen z.B. anhand eines Fotos vom Hund, sich in ihn hinein versetzen können. Hier sollen vom Hund Emotionen und Bilder übertragen werden können.

Meist sind diese Aussagen sehr allgemein und werden damit auf die eine oder andere Weise irgendwie zutreffend gemacht.

Hunde haben ein anderes Blickfeld wie die Menschen. Sie sehen auch kein rot. Eine Aussage, dass der Hund einen orangen Mülleimer vor einem Haus mit rotem Dach gesehen haben will, ist damit äußerst fragwürdig.

Die Tierkommunikation kann helfen, um motiviert zu bleiben, allerdings auch große psychische Belastungen verursachen.

Die Ahnungen einer Tierkommunikation sind niemals über reale Sichtungen zu stellen.
Nicht selten wird abgebrochen, weil der Hund sich nicht öffnet oder Jemand nicht bereit ist, sich auf die Kommunikation einzulassen.

Aber wer daran glauben mag, dem hilft es vielleicht.
Bisher haben wir noch keine Aussage einer Tierkommunikation hilfreich verwenden können, aber unzählige falsche Informationen bekommen. Das prägt das Bild.


Optimaler Weise entläuft der Hund erst gar nicht, solange er seinem Menschen noch nicht 100% vertraut.

Sehr ängstliche Hunde lassen sich mit Sicherheitsgeschirr, doppelter Leine und Bauchgurt ausführen.
Ein GPS Tracker kann bei der Ortung helfen.

Grundsätzlich gilt immer wachsam sein und für den Hund vorausschauend mitdenken.

Neue Hunde haben noch kein Bezug zu „ihren“ Menschen.
Man kann ihnen nicht sagen, dass es besser wird. Sie müssen es erleben und brauchen Zeit dafür.

Hier ist der Mensch in der Verantwortung, Gefahren vom Hund fern zu halten bis der Hund sie selber kennt.

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