Hunde - Tiersicherung -> Vermisste/Gefundene Tiere Darmstadt und Umland e.V.

Vermisste/Gefundene Tiere Darmstadt und Umland e.V.
Vermisste/Gefundene Tiere Darmstadt und Umland e.V.
Vermisste/Gefundene Tiere Darmstadt und Umland e.V.
Direkt zum Seiteninhalt

Hunde

Tiersicherung
Der Hund ist entlaufen - die ersten Schritte
Hier ist Deine Einschätzung wichtig.
Hat der Hund im Wohnzimmer nicht auf Dich reagiert, wird er es draußen erst recht nicht tun.
Hier kommt man oft nur mit einer Fanganlage weiter. Je früher Hilfe angefordert wird, um so besser stehen die Chancen.
Hast Du Bezug zu Deinem Hund und war der Schreckreiz groß, kannst Du selbst versuchen etwas zu unternehmen.
Was Du machen kannst, findest Du hier. Zögere aber nicht, Dich bei uns zu melden.
1) Am Entlaufort bleiben
    Du hast eine gute Bindung und Dein Hund hat sich erschrocken oder fand etwas interessant, dann kommt er mit großer Wahrscheinlichkeit zurück.
    Das kann mehrere Stunden dauern.
2) Vertrautes bereitstellen
  Wenn sich Dein Hund wieder etwas beruhigt hat, nimmt er gut Vertrautes wahr und die Chancen steigen, dass er angelockt werden kann.
   Hier kann die Pflegestelle, der
Vermittler, ein Zweithund, eine Hundepfeife, ein Futterruf, der Spielkamerad, der Zellengenosse, ...
  schlicht alles was Dein Hund kennt und womit er Positives
verknüpft, eingesetzt werden.
3) Rückkehr ermöglichen
    Außreißer mit Bindung und Ortskentnis laufen oft nach Hause zurück. Lass Tür und Tor dort offen um Deinem Hund hindernisfreien Eintrit zu ermöglichen.
4) Bei der Polizei nachfragen
   Es ist immer eine gute Idee Deinen Verlust bei der Polizei zu melden. Hier gehen oft Sichtungsmeldungen ein. Schichtwechsel ist meist um 18:00 Uhr. Es kann
   nicht schaden sich immer mal zu erkundigen, ob es neue Sichtungsmeldungen gegeben hat. Deine Suchmeldung kann beim Schichtwechsel untergegangen sein.     Denke daran, die Hauptaufgabe der Polizei ist nicht Hundesichtungen zu verwalten.
   Dein nächstes Polizeirevier findest Du z.B. in Google-Maps. Hier gibst Du deinen Standort ein und anschließend in das Suchfeld "Polizei". Dann erhälst Du alle
   Reviere in Deiner Nähe.
5) Hunde- Haftpflicht-Versicherung anrufen
   Auch wichtig, so blöd wie es jetzt klingt, ist die Haftpflichtversicherung Deines Hundes zu informieren um entstandene Schäden abzudecken, die durch das
   Entlaufen entstehen können. Weiß die Versicherung von nix, kann sie möglicherweise Zahlungen verweigern.
6) Registrierdienst kontaktieren
    Deinen Hund beim Registrierdienst (Findefix & Tasso) als Entlaufen melden. Dies stößt einen Prozess an.
    Dir unbekannte Suchhelfer werden informiert und posten oft automatisch die Verlustmeldung in Vermisstengruppen bei Facebook.
7) Flyer erstellen, ausdrucken verteilen und posten
    Orientiere Dich an unserem Flyer oder sprich uns an, dass wir Dir einen Flyer erstellen (Flyer). Optimal enthält der Flyer die Information, ob es sich um
    einen ängstlichen, scheuen, oder zutraulichen Hund handelt. Ängstliche Hunde dürfen nicht von Fremden verfolgt werden.
    Bei Facebook nun mit Deinem Flyer einen einzigen Post erstellen und diesen dann teilen. So können Aktualisierungen immer wieder ergänzt werden und alle
    Teilungen haben den selben Status.
    Ist der Hund entlaufen, sind Vorwüfe unter Suchposts oft Standard.
   "Warum hatte der Hund kein Sicherheitsgeschirr?"
   "Wer hat denn da aufgeklärt?"
   "Schon wieder entlaufen?"
   "Wer ist der vermittelnde Verein?"

    Das sind alles Fragen, die Du gestellt bekommen kannst. Aber sie helfen absolut nicht weiter.
    Solche Posts zerstören den Überblick auf wichtige Meldungen.
    Damit muss man aber rechnen. -  Ignoriere sie.
8) Behörden, Tierheime, Jagdpächter, Reiterhöfe, Hundeschulen, Tierärzte, Tierkliniken informieren und nachfragen
    Polizei Dienstellensuche (Bei Polizei auch zuständigen Jäger erfragen)
    Autobahnpolizei Südhessen
    Fundbüro
    Ordnungsamt
    Nutze auch unsere Karte und filtere nach Tierärzten und Kliniken in Deiner Nähe um auch dort nachzufragen und die Information zu hinterlassen, dass Dein
    Hund weg ist.

Was macht Dein Hund?

Möglicherweise ist Dein Hund gerade erst angekommen. Immer noch voller Angst ist er vor dem Unbekannten in das Unbekannte geflohen.
In dieser Situation wird das Rufen von den noch fremden Menschen Deinen Hund nicht zurück bringen.
Nicht hinter ihm her rennen!
Er ist auf jeden Fall schneller als Du und bekommt zusätzlich das Gefühl gejagt zu werden. Je eher er den Verfolger los wird, umso kürzer ist die Distanz, die er sich vom Entlaufort entfernt. Man kann auch aus größerer Distanz sehen, wo ein Hund hinläuft. Verfolgen mit dem Auto oder Fahrrad ist immer so zu gestalten, dass Dein Hund sich nicht verfolgt fühlt. Abstand ist sehr wichtig und bei jedem Hund unterschiedlich.
Auch wenn Dein Hund ganz neu ist beginnt er sich zu orientieren. Die ersten Tage ist er meist noch in der Nähe des Entlaufortes, denn das ist das einzige was er bis dahin in der neuen Umgebung kennt.
Nach dem die Angst etwas herunter fährt, müssen Grundbedürfnisse gesichert werden. Dein Hund sucht nach Wasser, Nahrung und einem sicheren Versteck.
Das Versteck braucht er auf jeden Fall für die erste Nacht draußen. Wasser findet sich meist ganz gut. Futter wird erst nach einiger Zeit zum Problem und zwingt ihn unterwegs zu sein. Werden Suchaktionen gestartet, die den Hund in Bewegung halten, kann es sein, dass er sein Versteck aufgibt.
Dein Hund wird mit der neuen Situation überfordert sein und kann erneut Angst bekommen, was er mit traben kompensieren kann. Hier wird Energie verbraucht und das kann wieder Hunger und Angst auslösen nichts fressbares zu finden. Das ist die schwirigste Situation, die eintreten kann. Dann lauft Dein Hund und ist kaum zu stoppen.
Dein Hund wird sich überlegen, ob er jagt. Hier wird sehr viel Energie verbraucht und die Erfolgsaussichten sind klein. Einfacher ist es eine Mülltonne leer zu räumen oder einen Katzenfutterplatz zu plündern. Wege lassen sich einfacher laufen, als durchs Unterholz. Bergab und an Bachläufen wird von den meisten Hunden bevorzugt.
Dein Hund ist individuell. Er ist draußen, entscheidet selbst und muss nicht machen, was die meisten Hunde machen würden. Daher gibt es zur Hundesicherung kein universelles Handbuch. Breite und langjährige Erfahrung des Teams ist die beste Option, auf jede Verhaltensveränderung Deines Hundes richtig zu reagieren.
Frage Jeden, der Dir Hilfe anbietet, wieviele Hunde er schon gesichert hat und wie lange er oder sie das schon macht.
Warum entlaufen sie?
Hunde können entlaufen, wenn sie sich vor einem Geräusch erschrecken oder mit der Nase an einen Stromzaun kommen.
Wenn sie im Jagdfieber sind und sie nach einer Weile merken, dass sie sich von allem Bekannten entfernt haben.
Sie finden einen Ausgang, öffnen eine Tür, die Leine fällt aus der Hand, Material ermüdet und reißt, der Karabiner öffnet sich oder Du stürzt.

Hier steigt in ihnen eine Angst auf, die sie daran hindern kann, ihre eigene Spur zurück zu verfolgen. Dennoch können sie es, wenn schlechtes Wetter das nicht verhindert. Daher Rückkehr immer ermöglichen.

Hundesicherung
Das Wort bedeutet gleichzeitig etwas, was kein Hundehalter beanspruchen möchte, aber von der ersten Minute an praktizieren sollte.
Hundesicherung beschreibt den Umgang mit dem Hund und gleichzeitig Menschen, die in der Lage sind, einen entlaufenen Hund wieder einzufangen.

Die Zahl an Hunden nimmt zu und immer mehr Menschen sind bereit einen Hund zu adoptieren, als ihn als Welpen vom Züchter zu kaufen.
Das ist an sich eine gute Entwicklung, denn der Hund ist ein einzigartiges Wesen und es gibt sehr viele ganz arme Seelen, die nicht einmal wissen, wie sie leben könnten. Man muss nicht neue produzieren, wenn schon so viele da sind. Entlaufen können sie alle.
Im Tierschutz finden sich allerdings häufiger sehr ängstliche Kandidaten, die besonders Deine Umsicht und Dein vorrausschauendes Verhalten benötigen.
Der Hund ist vor langer Zeit von sich aus zum Menschen gegangen und der Hund ist in der Lage Liebe für seinen Menschen zu empfinden.
Er träumt, fühlt, denkt, erträgt und empfindet. Freude und Leid kann er unterscheiden.
Leider haben viele Hunde eine Vergangenheit, die einem Hund nicht würdig ist.
Nicht selten ist der Mensch Grund für Ängste vor Schmerzen oder dem Unbekannten.
Nicht selten ist der Hund sehr vorsichtig dem Menschen gegenüber, was komplett gegen seine Genetik geht.
Solchen armen Seelen kann man nicht sagen, dass sich ihr Leben verbessert, wenn sie adoptiert werden. - Sie können es einzig und allein nur selbst erleben.
Dies braucht seine Zeit.
In dieser Zeit muss Dein Hund gesichert werden.
Damit Du dich wohl fühlst, must Du Dir sicher sein, dass Dein Hund genauso wenig weglaufen kann, wie in deiner Wohnung. Das überträgt sich an Deinen Hund.
Verantwortung
Nachdem Dein Hund nun in einem Transporter sitzt und eine stundenlange Reise hinter sich hat, wird er an Dich übergeben.
Seine Vorgeschichte, die Strapazen des Transportes und die völlig neue Umgebung sind sehr viele Einflüsse, die auf Deine Fellnase einprasseln.

Hier ist es in der Verantwortung der Vermittler, die Dich als Adoptant gut vorzubereiten. Ebenso sind die Adoptanten in der Verantwortung zu zuhören und mitzudenken.
Eine Beurteilung des neuen Zuhauses und Hinweise auf Möglichkeiten, die Dein Hund nutzen kann, um zu entlaufen, so wie Sicherheitsgeschirr und doppelte Sicherung für die Anfangszeit sollten fester Bestandteil sein. Dann braucht Dein Neuankömmling nur noch Zeit.
Zeit um zu erleben, dass man Dir vertrauen kann.
Zeit um sich auf seine Urinstinkte verlassen zu können und den Mensch wieder als Freund zu sehen.
Hat er genügend Zeit und die Möglichkeit zu erfahren, dass Du wirklich dass sein kannst, was ihm seine Genetik vorgibt, werden es nicht selten unbeschreibliche Hunde.
Wenn Dein Hund gut gesichert wird, dann wird entlaufen nur ein Thema durch sehr unglückliche Umstände oder einen blöden Zufall sein. Es ist immer erforderlich Gefahren zu erkennen und vom Hund abzwenden. Ein Sicherheitsgeschirr ist keine Garantie, dass Dein Hund niemals entläuft. Die Leine kann reißen, der Karabiner kann aufgehen, die Leine fällt herunter und viele andere Situationen, die schnell entstehen können, führen zum Entlaufen Deines Hundes.
Mit dem Sicherheitsgeschirr verhinderst Du, dass Dein Hund rückwärts aus dem Geschirr kommt. Die Leine musst Du trozdem gut fest halten.
Sichtung
Wenn ein Hund ohne Halter gesehen wird, sollte man grundsätzlich als erstes versuchen den Hund zu fotografieren und/oder ein Video zu machen. Die Uhrzeit merken und die Richtung von wo der Hund gekommen ist. Man muss davon ausgehen, dass es ein Angsthund sein kann, daher kann man nur vorsichtig versuchen, ob der Hund sich locken lässt.

Nie direkt auf den Hund zugehen, ihn kommen lassen. Hocke ist besser als stehen. Mit der Hand nicht von oben herunter, sondern von unten nach oben. Leckerlie auf den Boden legen und sich etwas entfernen. Nimmt der Hund das Futter, die Distanz verkürzen. Versuchen eine Futterspur in einen abschließbaren Bereich zu legen.

Ein Angsthund wird immer weiter rennen und man mekt sich die Richtung, verfolgt ihn aber nicht. Die Gegend untersuchen, ob Suchflyer hängen, Facebookgruppen anschauen, die Polizei informieren Informationen an das Suchteam weiterleiten.
Bindung
Es besteht eine große Chance, dass es ihnen irgendwann einfällt. Daher ist es wichtig am Entlaufort eine Futterstelle einzurichten und wenn Bezug zum Menschen oder einem anderen Hund besteht, dort zu warten.
Der Hund ist entlaufen, weil er auf etwas, das ihm Angst macht, mit Flucht reagiert. Erst mit einer gewissen Distanz reduziert sich die Angst vor dem, was ihn erschreckt hat.
Hier beginnt die neue Angst, verloren zu sein. Besteht eine vertraute Bindung zum Hund, kann alles, was ihn an sein Leben mit seinem Mensch erinnert, helfen ihn anzulocken.
Selbstverständlich auch rufen. Je mehr Vertrautes er riecht, hört und sieht umso höher ist die Chance seine Angst, verloren zu sein, aufzugeben und mitunter freudig zu seinem Halter zurück zu kehren. Auch bekannte andere Hunde können hier helfen. Besteht nur Angst vorm Menschen kann ggf. sogar auch ein fremder Hund helfen.
Auch ein Ort kann eine Bindung haben. Daher sollte man dem Hund die Möglichkeit geben zuhause durch offene Türen zu gehen. In der Anfangszeit sollte man daher nicht den Hund ins Auto setzen und mit ihm zum Gassi fahren. Hier hat der Hund keine Chance nach Hause zurück zu finden.
Während man also bei einem Hund, der eine gute Bindung hat, einiges selbst versuchen kann, sollte man bei einem Neuankömmling Futter und Wasser am Entlaufort platzieren und sich Hilfe suchen.
Es sollten möglichst viele Menschen informiert werden, dass der Hund entlaufen ist.
Der Nachbar vom Ende der Straße, der mit suchen hilft und den Hund nicht kennt, wird durch rufen und auf ihn zugehen den Hund allerdings weiter verängstigen.
Für Suchtrupps gilt dasselbe. Diese können ausschwärmen um den Hund zu entdecken, sollten aber dann sofort die vertraute Person kontaktieren.
Geschirr und Halsband
Hunde die weder Geschirr noch Halsband tragen kann man nicht festhalten. Es sollte hier niemals versucht werden sie im Fell zu greifen.
Wenn das misslingt, ist der Vertrauensverlust zum Menschen noch größer.
Man kann hier ein verschließbares Gelände nutzen und mit Futter oder einem anderen Hund den Ausreißer dazu zu bewegen, sich einsperren zu lassen.
Ebenfalls lässt sich ggf. die Fangstange hier einsetzten.
Trägt der Hund ein Geschirr und ist sogar noch eine Leine dran, dann kann man versuchen ihn daran festzuhalten. Hier hat man aber auch nur einen Versuch und geht es schief, dann reduziert sich weiter das Vertrauen. Man muss sich also absolut sicher sein, dass es klappen wird, sonst lässt man es besser sein.
Alle Maßnahmen sind immer mit genauer Beobachtung des Hundes durchzuführen. Zeigt der Hund auch nur die geringste Tendenz zur Flucht, ist die Maßnahme sofort abzubrechen.
Das funktioniert meist nur mit einem Hund, der eine gute Bindung zu einem Menschen hat und auch nur mit dem, oder den Menschen, zu denen er diese Bindung hat.
Flyer und Posts
Mit Suchflyern und Facebookposts wird Aufmerksamkeit generiert. Aufmerksamkeit, dass der Hund ängstlich ist und man ihn nicht verfolgen sollte ist sehr hilfreich und wiegt mehr als der Gedanke daran, dass Sofajäger sich aufmachen und ihren Sonntag mit Hundesuche verbringen wollen.
Es ist sehr wichtig, die Halter sofort zu erreichen. Eine Prepaid-Sim-Karte gibt es beim Discounter für kleines Geld. In 20 Minuten ist so eine Karte aktiviert und in der Regel innerhalb einer Stunde einsatzbereit. Diese Telefonnummer kann bedenkenlos veröffentlicht werden.

Flyer im Umkreis und Posts in Ortsgruppen oder Tiersuchgruppen sind hilfreich.
Ausgedruckte Flyer an jede Anlaufstelle, wo Menschen mit ihrem Hund in Wald oder Feld gelangen. Auf Wegen alle 3-8  Gehminuten einen neuen Flyer hängen. Jede Kreuzung flyern.
An Orten wo sich Menschen treffen Fleyer aushängen (Eiscafe, Apotheke, Supermarkt, Bäcker, Tierarzt, Tierklinik,..).
Man muss nicht an jeden Laternenpfahl einen Flyer hängen. Man sollte beim Flyer-hängen sich in denjenigen hineinversetzen, der ihn lesen wird.
Hängt ein Fyler an einem Parkplatz und Jemand liest ihn, dann wird dieser Jemand seinen Plan weiter verfolgen und Gassi gehen, spazieren, joggen, walken oder sonst etwas machen.
Sieht er unterwegs einen frei laufenden Hund, dann denkt dieser Jemand möglicherweise an den Flyer. Natürlich hat er sich nur gemerkt, dass da ein Hund unterwegs ist. Er wird nicht zurück zum Pakplatz laufen um nach der Telefonnummer zu schauen.
Gibt es Bezugspersonen oder Bezugshunde, dann ist es wichtig, dass man schnell zur Stelle ist. So sollte etwa alle 3 bis 8 Minuten auf dem Weg des Sichters ein weiterer Fyler an gut einsehbarer Stelle hängen, damit schnell eine Telefonnummer zur Verfügung steht, wo der Halter informiert werden kann und in kurzer Zeit vor Ort ist.

Es ist sinnvoll hier eine Druck und eine Bildversion zu haben. Die Bildversion kann in als Vermisstenmeldung in umliegenden Ortsgruppen gepostet werden. Weiter ist es sinnig, einen Post auf dem eigenen Profil zu erstellen und diesen Post dann überall hin zu teilen. Im Original kann man noch fehlende Informationen leicht ergänzen oder auch die Suche als beendet anzeigen. In den Teilungen wird das automatisch aktualisiert. So werden bereits schnell viele Menschen informiert, dass der Hund gesucht wird.
Suchhund
Hat man nach dem Flyer hängen und den Posts in Facebookgruppen gar keine Sichtung, ist der Hund mit Leine weg und kann sich verheddern oder ist er durch Alter oder Krankheit vermutlich nicht mehr mobil, dann macht der Einsatz eines Suchhundes Sinn.
Entlaufene Hunde merken schon von weitem, dass sich ein Suchhund und fremde Menschen nähern. Der mobile Hund wird hier vor dem Getöse ausweichen und mehr Angst bekommen, wenn er merkt, dass dieses Getöse ihn auch noch gezielt verfolgt.
Drohnen
Einsätze mit Wärmebilddrohnen sind wenig hilfreich. Die Qualität des Wärmebildes ist aufgrund der kompakten Bauweise unter der Drohne gering. Um den Hund nicht durch das Fluggeräusch zu verschrecken sollte eine möglichst große Flughöhe eingehalten werden. Physikalisch nicht anders möglich entspricht bei den meisten Drohnenkameras einem Bildpunkt auf dem Display etwa ein Rechteck mit 15-26 cm Kantenlänge. Ein mittelgroßer Hund stellt sich dann komplett mit 3-5 leuchtenden Punkten dar. Konsequenz: Flughöhe verringern, mehr Lärm verursachen. Hunde reagieren unterschiedlich auf diesen Lärm. Weil man es nicht vorraussehen kann, lässt man es besser. Weiter kann die Drohne nur eine relativ kurze Zeit in der Luft sein. Der Lärm der Drohne kann den Hund verunsichern und er wird dem ausweichen. Während also ein Gebiet abgesucht ist und ein Akkuwechsel stattfindet, kann der Hund problemlos in den abgesuchten Bereich wechseln. Durch Baumkronen ist ohnehin nicht viel zu erreichen, weil das Blätterdach zu dicht ist und die Blätter das sind, was der Sonne zugewand ist. Wärmebild lässt sich am Besten in den frühen Morgenstunden oder am späten Abend einsetzen. Die von Oberflächen gespeicherte Wärme ist dann gering und ein Lebewesen sticht leichter heraus. Regen sorgt für ein einheitliches Temperaturbild, da die Tropfen meist alle die selbe Temperatur haben und alles naß machen.
Narkotika
Ebenfalls wenig Sinn ergibt der Einsatz von Narkotika in aufgestelltem Futter. Es ist nicht gewährleistet, dass der Hund alles frisst und vor allem wann er es frisst. Somit kann der Hund zu jeder Zeit narkotisiert durch die Landschaft laufen und sich zusätzlichen Gefahren durch mangelnde Reaktionsfähigkeit aussetzten. Gibt man für einen großen Hund eine entsprechende Menge, ist nicht auszuschließen, dass das auch die kleine Katze vom Nachbarn oder ein Wildtier frisst. Eine Überdosis führt hier zum Tod. Auch kann dem Hund schlecht werden und er erbricht sich und das Narkosemittel, was wieder anderen Bewohnern der Umgebung zur Verfügung steht. Oft sind Hunde gestresst unterwegs. Adrenalin wirkt jeder Form der Narkose entgegen. Auch ein schläfriger Hund mobilisiert seine Kräfte immer wieder um weiter dem Einfangen zu entgehen.
Fanganlagen
Konnte durch Futter und Wasser der Hund in der Nähe des Entlaufortes gehalten werden, weil er sich so nur um einen sicheren Unterschlupf bemühen musste, dann ist der Einsatz einer Lebendfalle sinnvoll. Die Falle arbeitet 24 Stunden. Der Hund kann zu jeder Zeit an die Falle kommen, wieder gehen und wieder hin. Er verliert die Scheu vor der Falle und gibt letztlich dem Hunger nach.
Hunger ist die einzige Motivation für den Hund in eine Falle zu gehen. Alle anderen Futterstellen müssen entfernt werden, wenn die Falle steht. Auch wenn es gut gemeint ist, den Hund draußen zu füttern. Es arbeitet gegen die Strathegie des Sicherungsteams und der Hund muss länger draußen bleiben als nötig.
Die Scheu vor der Falle kann durch spezielle Maßnahmen des Aufbaus stark reduziert werden und beschleunigt so die Sicherung. Achtung: laienhaftes Aufstellen einer Hundefalle kann im schlimmsten Fall dazu führen, dass die Scheu vor allem, was wie eine Falle aussieht, so groß wird, das man eine Falle nicht mehr weiter verwenden kann. Ebenfalls sind Hunde, die bereits in einer Falle gefangen wurden meist nicht mehr dazu zu bewegen, erneut hinein zu gehen. Das liegt daran, dass der Hund im selben Moment, wo er sich überwunden hat an das bereitgestellte Futter zu gehen einen lauten Knall hört und sein Fluchtweg versperrt ist. Das wird mit der Futteraufnahme verknüpft und mit der Struktur des Kastens, der da plötzlich gestanden hat.

Wir sind hier Vorreiter und haben eine Falle, die grundsätzlich deaktiv ist. Es werden Kameras aufgebaut, die auf Bewegung reagieren und sofort ein Bild per eMail senden. Auch kann man sich live aufschalten und genau sehen, was sich der Falle nähert. Ist es der gesuchte Hund, dann kann man ihn in die Falle hinein gehen lassen. Es ist immer ausreichend Futter vorhanden, dass er einen Moment fressen kann. Erst dann wird die Falle aktiviert und der Hund verknüpft nicht das Zufallen mit der Futteraufnahme.
Haben Hunde ein Fallentrauma, dann können wir unsere Segmentfanganlage aufbauen. Ein in der Hundesicherung einmaliges, übergroßes Eingangstor mit 2m Breite reduziert hier wieder die Scheu. Die Falle besteht aus 6 Segmenten, die jeweils 2,5m lang sind. Zwei übergroße Eingangstore können beliebig integriert werden. So entsteht eine Durchlauffalle oder ein 4m breiter Eingang.
Mit Geduld kann man jeden Hund wieder in eine solche Falle bekommen.
Distanznarkose
Bleibt noch zu erwähnen: Die Distanznarkose. Sie birgt ein sehr hohes Risiko für den Hund. Das Narkosemittel wird nach einer Gewichts-Schätzung dosiert. Der Schütze muss treffen, was bei einem bewegten Ziel schwierig ist. Der Hund reagiert mit Flucht und schüttet Adrenalin aus, was der Narkose entgegen wirkt. Gegenmaßnahmen bei Unverträglichkeit gegen das Narkosemittel können nicht gegeben werden. Der Hund kann betäubt auf eine Straße laufen, im Dickicht verschwinden, in einen Bach, Teich oder See fallen und ertrinken oder einen Abgrund hinunter stürzen. Wegen der sehr hohen lebensbedrohlichen Risiken sollte dieses Mittel nur im äußersten Notfall eingesetzt werden. Hier gibt es Blasrohr und Gewehr. Blasrohr erfordert eine geringe Distanz und auch mit dem Gewehr gilt, je näher, je besser. Oft scheitert dies schon, weil der Hund den Schützen bemerkt. In der Regel kann ein Hund mit unserer Fanganlage gesichert werden, was die gefährliche Distanznarkose unnötig macht. Nur wenn der Hund sich in noch grö0erer Gefahr befindet, als die Distanznarkose darstellt, kann man hier abwägen und das kleinere Übel wählen.
Hilfe, die keine Hilfe ist
Der Gedanke, warum Jemand Hundesicherung betreibt, sollte der sein, dass man versucht ist, Hunde so schnell wie möglich aus dem Gefahrenbereich zurück zu holen. In Deutschland gibt es viele dicht bebaute Gebiete mit vielen Straßen und Autos. Bahnlinien stellen für den Hund einen langen, geraden, ruhigen Weg dar. Moderne Züge sind, weil sie auch durch Wohngebiete fahren, sehr leise geworden. Man hört nur ein Surren in der Schiene, was, wenn es laut genug ist, dass man sich danach umdrehen müsste, schon zu spät ist. Im Wald sind Wildschweine unterwegs.
Publicity und finanzielle Motive spielen leider zunehmend eine Rolle. „Profis“ sprießen aus dem Boden und verkaufen oder verschenken unausgereiftes Wissen. Klappt es, dann wird man zufrieden sein. Woher sollte man als Halter wissen, wie man es anders macht, besser macht? Klappt es nicht, bekommt der Hund das Problem. Eine Hundesicherung wird oft empfohlen. Hier können vermittelnde Vereine meist besser Auskunft geben als Privatpersonen. Der Verein hat sicher schon öfter mit Hundesicherung zu tun gehabt. Es bietet sich auch immer an, nach Referenzen zu schauen. Die Anzahl der gesicherten Hunde ergibt normalerweise einen besseren Erfahrungsmix und die Hundesicherung kann dann flexibler reagieren. Ein universelles Handbuch zur Hundesicherung gibt es nicht.

Lassen Sie sich nicht verunsichern von Anrufen, die ein bereits arbeitendes Sicherungsteam schlecht reden. Die, die empfohlen werden, kämen nie auf die Idee ein anderes Team auszubooten oder schlecht zu reden. Ein gutes Sicherungsteam beatwortet ihre Fragen. Sie werden immer eine Begründung wissen, die ihr Handeln erklärt. Jeder Hund ist individuell, ein Schema zur Sicherung kann allenfalls ein Leitfaden sein. Das Sicheungsteam sollte flexibel der Situation angepasst handeln. Wenn ihr Bauchgefühl nein sagt, dann wechseln sie.
Das Sicherungsteam sollte schnell auf alle Mittel zugreifen. Nur Facebookpost und Flyer erstellen hilft nicht weiter, wenn ich eine Falle brauche. Eine Falle kaufen kann heute Jeder, sie richtig aufzustellen, die Situation vor Ort einzuschätzen, den optimalen Standort zu wählen sind Dinge, die man nicht kaufen kann.
Es ist eine schwierige Situation, wenn der Hund entlaufen ist. Daher ist es ratsam sich vorab zu informieren, wer mir in der Situation helfen könnte.
Wir wünschen ihnen und ihrem Hund ein wundervolles Zusammenleben und hoffen, dass er ausreichend gesichert wird, sodass ein Entlaufen die größt mögliche Unwahrscheinlichkeit darstellt.
Sollte es doch passieren, sind wir für sie und ihren Hund da.
Vermisste/Gefundene Tiere Darmstadt und Umland e.V.

Wir
als Verein haben uns zur Aufgabe gesetzt entlaufene Hunde zu sichern.
Oft sind dies Hunde, die man nicht mehr durch anlocken via Halter erreichen kann. Solche Hunde können mit speziellen Fanganlagen gesichert werden.
Diese Anlagen bestehen aus einem ausreichend großen, geschlossenen Raum mit einer Tür. Diese Tür wird von dem Hund ausgelöst und verschließt sich dann.
Unsere Anlagen sind hier noch etwas weiter, da eine über Mobilfunk gesteuerte Fernsteuerung erlaubt die Anlage nur dann auszulösen, wenn der gewünschte Hund die Anlage betreten hat. Somit kann zu 100% ausgeschlossen werden, dass wir Fehlfänge haben - keine Katze, kein Gassihund, kein Wildtier.
Um zu erkennen, was sich in der Sicherungsanlage befindet werden Kameras eingesetzt. Die ebenfalls über Mobilfunk auf Anforderung ein Livebild liefern. Die Kameras reagieren auf Bewegung und melden diese vorab zusammen mit einem Bild von der Situation vor Ort.
Auf diese Bilder haben sie bei uns Zugriff während der Sicherung.
2014 wurde von uns die erste Hundefalle gebaut. Sie hat gut funktioniert, war aber weit weg von dem was wir heute verwenden.
Die Teleskopfalle war die erste komplett durchgeplante Hundefalle und wurde Anfang 2017 fertig. Damit begann die eigentliche Hundesicherung.

Als erstes informierten wir uns bei Anderen in einem Seminar über deren Vorgehen. Auch bei der Jägerschaft wurde der Fangjagdlehrgang (Fallenschein) gemacht.
Beides hat Grundsteine gelegt und Ideen geliefert, ist aber für unsere Arbeit heute nicht mehr relevant.
Mit jeder Sicherung wurde dazu gelernt. Wir haben uns immer in den Hund hineinversetzt, konnten Verhalten studieren und analysieren.
Insbesondere in der Fallentechnik sind wir nicht stehen geblieben und haben unsere Anlagen den Bedürfnissen angpasst. Das hat einen Standard in der Hundesicherung geprägt. Ob Teleskop-Falle, Live-Überwachungskameras, Permanentelektromagnet, Fallen-Fernabschaltung, Segmentfalle mit extra breitem Eingangstor - wir waren hier die Ersten.

Wir verfolgen unser eigenes Konzept, das am Hund orientiert ist.

Hierbei gelten folgende Grundsätze:

  • Der Hund soll kein Fallentrauma erleiden.
  • Er soll so wenig wie möglich Scheu vor der Falle haben, damit er schnell gesichert werden kann.
  • Fehlfänge sind zu 100% ausgeschlossen. Nur der gesuchte Hund wird gesichert.
  • Die Falle muss flott aufgebaut werden können und gleichzeitig überall funktionieren.

In der Regel werden wir auf Empfehlung tätig. Die ersten 3 Tage sind allerdings wichtig in der Hundesicherung.
So kann es vorkommen, dass wir unsere Hilfe auch anbieten.

Ist der Hund entlaufen, entsteht eine Ausnahmesituation.
Mit unseren Erfahrungswerten können wir gut auf die Situation reagieren und Maßnahmen ergreifen, die zielführend sind um den Hund wieder gesund nach Hause zu bringen.

Wir versuchen uns in den Hund hinein zu versetzen und entwickeln anhand von Satelitenbildern der Gegend kombiniert mit Sichtungen eine Vorraussage zum günstigsten Fallenstandort. Eine mehrtägige Anfütterung an einer Futterstelle wird nur noch sehr selten angewendet.
Befindet sich der Hund in einer Gefahrenzone (Schienen, Schnellstraßen,..) tendieren wir dazu, auch bei niedriger Aufenthaltswahrscheinlichkeit möglichst schnell eine Falle aufzustellen.
Aber auch längere Aufstellzeiten werden realisiert, wenn der Hund extrem vorsichtig ist und sich nicht in Gefahr befindet. Ebenso sind ungewöhnliche Aufstellorte, wie der Mittelstreifen einer 8 Spurigen Autobahn, schon vorgekommen.

Schlußendlich ist aber immer der Hund, derjenige, der für sich entscheidet und so die Maßnahme vorgibt.
So kann eine Verhaltensänderung des Hundes auch eine andere Maßnahme in den Vordergrund bringen.
Gründe

Es gibt gute Gründe, warum ein Hund schnell gesichert werden sollte.

  • Der frei laufende Hund gefährdet den Straßenverkehr
    Der Hund ist in Deutschland hauptsächlich draußen in Gefahr durch Schienen, Straßen und Wildschweine.
  • Der frei laufende Hund gefährdet sich selbst (Tierschutzrelevant)
    Er kann draußen keine nötigen Medikamente bekommen. Er ist auf sich gestellt, kann von Parasiten befallen werden, in Zäune rennen, abstürzen, frieren, naß werden und hat höchstwahrscheinlich große Angst vor der Situation.
  • Der frei laufende Hund macht Menschen ggf. Angst
    Menschen haben Angst vor Hunden und großen Stress einem frei laufenenden, wenn auch harmlosen Hund, zu begegnen.
  • Der frei laufende Hund bringt Unruhe in das Jagdrevier (wobei die meisten Hunde nicht jagen, weil es zu wenig Benefit gegenüber der aufgewendeten Energie bringt).
    Gerade zur Brut-und Setzzeit stört ein Hund empfindlich das Gleichgewicht. Die Aufgabe des Jägers ist hier sein Wild zu beschützen. Dies soll er laut Jagdgesetz immer mit milderen Maßnahmen als Abschuss umsetzen. Der Hund darf theoretisch geschossen werden, aber nur dann wenn er wildert - was nachgewiesen werden muss.
  • Der frei laufende Hund wird vom Halter vermisst
    Der Halter möchte seinen Hund wieder haben

Ein Hund reduziert seine Aufmerksamkeit draußen auf das für ihn Nötigste:

  • sicherer Schlafplatz
  • Wasser
  • Futter

Er verwildert nicht draußen und es gibt auch keinen festgesteckten Zeitrahmen, ab wann er sich fokusiert. Entläuft er durch einen Schreckreiz, kann Panik unmittelbar nach dem Entlaufen ausbrechen.
In der Regel versucht der Hund an dem Ort zu bleiben, den er bereits kennt. Ist er frisch angekommen, ist der Entlaufort das einzige was er kennt.
Er wird sich von dort aus weiter orientieren und vornehmich nach Futter und Wasser suchen. Mit wachsendem Hunger und dem Gefühl verloren zu sein, tritt meist eine Veränderung nach ca. 3 Tagen auf. Die Umgebungssituation in der sich der Hund befindet ändert sich für ihn nicht, Hunger wird ggf. größer und Panik kann in ihm wachsen.
Die wenigsten Hunde wildern, wenn sie komplett auf sich gestellt sind. Sie müssen draußen zu sehr mit ihrer Energie haushalten. Ein Jagderfolg steht dem Aufwand in ungünstigem Verhältnis gegenüber, daher werden eher Mülltonnen, Katzenfutterplätze, Straßenränder, Kirrungen und andere Nahrungsquellen bevorzugt.
Die meisten Hunde sind nach der Sicherung sehr müde und dann auch deutlich anhänglicher.
Achtung

  • Durch Einfangversuche, die der Durchschnittsbürger unternimmt, wenn er nicht darauf hingewiesen wird, dass es sich um einen ängstlichen Hund handelt, kann der Hund den Ort verlassen.
  • Ebenfalls können andere Situationen dazu führen, dass der Hund sich entscheidet, dass ein anderer Ort möglicherweise besser für ihn geeignet ist und ihm weniger Angst macht oder mehr Ressorcen bietet.
  • Selbsständig Futterstellen für einen Hund anzulegen ist gut gemeint, hilft aber nicht wirklich. Bitte versuchen sie herauszufinden, ob ein Sicherungsteam bereits tätig ist. Bieten sie hier ihre Unterstützung an. Wird eine Falle gestellt, dann ist Futter die einzige Motivation für den Hund hinein zu gehen. Bedient er sich an anderer Stelle, wird er nicht in die Falle gehen und die Sicherung verzögert sich - der Hund muss noch länger draußen bleiben.

Seminar
Fallenschein
Falle 2014
Teleskopfalle 2017
eFalle
Türfalle
Segmentfalle
Hunde sind individuell. Ebenso die Entlaufsituation. Bei Hunden, die gar keine Bindung haben, sollte man sich sofort Hilfe holen.
Nachfolgend einige Maßnahmen, die Erfolg versprechen.

Grundsätzlich gilt : Nur gar nichts machen ist falsch.

Aber:
Es können auch Maßnahmen die Angst des Hundes verstärken (nachlaufen und in bestimmten Situationen auch rufen).
Ist ein Hund in der Nähe von Gefahrenquellen wie Schiene, Autobahn, Schnellstraße, Abgrund, usw. ist eine Annäherung zwingend von der Gefahrenquelle weg durchzuführen. Achtung: Der Hund darf in keinem Fall zu der Gefahrenquelle hin getrieben werden!
Sind Gefahrenquellen in der Nähe, ist Eile geboten.
Tagelanges Anfüttern an einer Futterstelle, um sicher die Falle stellen zu können, kann dem Hund das Leben kosten.
Jede Maßnahme muss ständig reflektiert werden. Reagiert der Hund negativ, dann ist die Maßnahme zu ändern.
Nicht nachrennen, ruhig warten
(min. 4-5 Stunden)
Hunde kehren oft zum Entlaufort zurück.
Wenn sie sich beruhigt haben, können sie ihrer eigenen Spur folgen (wetterabhängig).
Wenn die Gegend für den Hund unbekannt ist, ist der Entlaufort der einzige Anhaltspunkt.
Bei vertrauter Gegend, kann der Hund auch zurück nach Hause finden oder sich entlang den Gassiwegen orientieren.
Hunden nicht die Wege versperren. Sie laufen eher durch ein offenes Tor oder eine Tür als unter einem Zaun durch zu krabbeln oder eine Tür aufstoßen zu müssen.
Die Möglichkeit, dass der Hund durch „offene“ Türen gehen kann, sollte hier gegeben sein.
Vertraute Geräusche und Gerüche von vertrauten Personen können beim anlocken helfen, das ist allerdings abhängig vom Entlaufgrund.
So lange es geht vor Ort warten.
Taucht der Hund nicht auf, vertrauten Geruchsträger auslegen (T-Shirt, Decke, ...) und Futterstelle einrichten. Wasser nicht vergessen.
Futterstelle einrichten
ggf. Hund anlocken
Grillhähnchenfleisch und Haut (ohne Knochen),
Fleischwurst, körniger Frischkäse, Leberkäse, Cheeseburger, Pansen, Limburger, Gauda, Wiener, Frolic, grundsätzlich Lieblingsleckerlie vom Hund und gewohntes Futter.
Eine raschelnde Tüte macht den Hund ggf. neugierig, wenn er es bereits positiv verknüpft hat. Futter nicht nach dem Hund werfen, besser ablegen und sich ca. 10-15 m entfernen, den Hund zum Futter gehen und fressen lassen.
Prozedur wiederholen und dabei die Distanz verkürzen. Am Ende Futter am ausgestreckten Arm geben, Handfläche nach oben oder mit Daumen und Zeigefinger halten, in der Hocke.
Hunde sind immer schneller als der Mensch. Ohne Halsband oder Geschirr ihn greifen zu wollen, ist unmöglich. Dies erhöht am Ende die Scheu. Erst wenn man sich 100% sicher ist, das der Hund so nahe ist, das man ihn problemlos streicheln kann, kann man versuchen ihn an Geschirr oder Halsband zu greifen. Achtung er kann sich wehren dabei und ggf. auch beißen.
Vertraute Person oder vertrauten Hund holen
Gruchsträger platzieren
Vertraute Personen oder andere vertraute Hunde (Spielkammeraden, Zweithund) können den Ausreißer anlocken.
Bitte auch zeitnah an eine eventuelle Pflegestelle denken, wo der Hund vorher war, wenn noch keine Bindung besteht.
Hier kann wertvolle Zeit verstreichen, weil man sich vielleicht nicht traut, die Nachricht vom Entlaufen zu überbringen.
Die ersten drei Tage sind besonders wichtig. Hier orientiert sich der Hund und hält an dem einzigen fest was er kennt.
Einfangversuche, Bedrängnis, Futter oder Wassermangel können ihn weitertreiben.

Ein Geruchsträger kann ein von der vertrauten Person getragenes T-Shirt sein oder eine Decke, ein Körbchen, ein Spielzeug vom Hund.
Resultiert eine negative Besetzung der vertrauten Person aus dem Entlaufgrund, vermeidet man die Erinnerung an die Person.
Gegenstände können die Erinnerung wachrufen und den Hund aus seiner Angst holen.

Knien oder sitzen und den Hund kommen lassen. Nie mit dem Oberkörper über den Hund beugen und immer mit der Hand von unten nähern.
Kommt der Hund nicht näher, nie direkt auf ihn zu gehen sondern immer im Bogen von der Seite nähern (eher Hinterteil ansteuern statt den Kopf).
Flüchtet er, nicht hinterher laufen. Immer den Hund genau beobachten und überlegen, ob durch die Annäherung der Hund in eine Gefahr (Autobahn, Straße, Bahngleis) geraten könnte.

Wichtig: Hunde ohne Halsband oder Geschirr kann man nicht festhalten!
Einfangversuche hier immer nur durch locken in abgeschlossene Bereiche (Hof mit Tor, Grarten mit höherem Zaun,..).
Wird sich auf den Hund gestürzt, kann er in Panik beißen. Es wird auch schmerzhaft für ihn, im Fell festgehalten zu werden. Lockt man ihn mit Futter an und stürzt sich auf ihn, reduziert sich das Vertrauen massiv und jede weitere Begegnung, auch mit anderen Menschen, wird ihn primär flüchten lassen.

In der Dunkelheit anlocken
Dunkelheit hat auf manche Hunde eine Wirkung. Es ist nachts meist auch ruhiger als tagsüber. Vertraute Geräusche sind weiter zu hören, der Hund kann sich besser darauf konzentrieren und sich „erinnern“.
Die Dunkelheit kann dem Hund Angst machen und er schließt sich schneller wieder Vertrautem an.
In der Dunkelheit sind weniger Menschen unterwegs und so kann sich die potentielle Bedrohung für den Hund reduzieren.
Den Hund nicht mit der Taschenlampe blenden.
Die ruhigste Zeit ist zwischen 1:00 Uhr und 3:00 Uhr nachts.
Hier sind dann viele scheue Hunde unterwegs.
Polizei, Registrierungsdienst (z.B. Findefix, Tasso), Tierheime, Tierärzte, Tierkliniken, Fundbüro, Ordnungsamt,
und Haftpflichtversicherung informieren.
Bundespolizei ist zuständig für Gleistrassen, Autobahnpolizei für die Autobahn, Schichtwechsel bei der Polizei ist meist um 18:00 Uhr. Ggf. davor und danach anrufen und immer mal nachfragen.

Registrierdienste wie Findefix und Tasso bieten Services an wie Flyer erstellen und Suchmeldung an Suchhelfer zu verteilen. Hier wird auch meist schnell die Suchmeldung in Facebook verbreitet. Daher ist es wichtig im Registrierdienst den Hund als entlaufen zu melden.

Passiert ein Unfall, kommt die Haftpflichtversicherung für Schäden auf. Hier sollte die Versicherung informiert sein, dass der Hund entlaufen ist. Bei hohen Schadenssummen kann versucht werden, dass man Gründe findet, nicht dafür aufzukommen.

Selbst erreichbar sein.
Es sollte eine Telefonnummer angegeben werden, wo der Halter bei einer Sichtung sofort erreichbar ist.
Möchte man seine eigene Handynummer nicht veröffentlichen, kann eine Prepaidkarte im nächsten Discounter besorgt werden (3€, in 20 Minuten konfiguriert und meist nach 2 Stunden einsetzbar).

Mehrere Duftspuren aus verschiedenen Richtungen
zur Futterstelle legen.

Hundenassfutter, Katzennassfutter, Frolic, alles mit vielen Lockstoffen und Leberwurst mit 1-2l heißem Wasser übergießen und pürieren.
Die Essenz in großen Eimer geben und mit Wasser auffüllen, mischen und in 1,5l Kunststoffflaschen (Einweg) abfüllen.
In heißem Wasser löst sich das Fett besser auf und der Geruch wird weiter getragen.
Rinder oder Geflügel-Bouillon kann auch verwendet werden.
In einen Schraubdeckel ein 4mm Loch (kleiner verstopft) mit Bohrer oder heißem Nagel bohren. Durch drücken der nach unten gerichteten Flasche wird so die richtige Menge an Flüssigkeit verspritzt.  Ein Hund riecht sehr gut und eine 1,5l Flasche reicht grob für 1 km Duftspur.
Eine Duftspur verteilt die vertraute Person am besten zu Fuß. Auch ein Fahrrad ist für größere Distanzen praktikabel. Die längere Duftspur sollte mit kleinen Erfolgshäppchen aufgepeppt werden (Leberwurstkugeln, Löffel Katzenfutter, Frolic, Stück Wiener, Stück Fleischwurst,..).
Man sagt, dass die Hundenase das Alter der Spur erkennen kann. Demnach beginnt man die Spur von dem entfernten Ort und zieht sie zum Ziel (Falle/ Futterstelle).

Flyer und ggf. kleine Visitenkarten drucken und verteilen

Bild vom Hund und Fellfarbe und knappe Beschreibung von besonderen Merkmalen (weißes Ohr, Brustfleck, helle Pfoten, kurzes oder langes Fell, Stehohren, Stummelschwanz, Halsband, Geschirr, Leine..).
Der Hinweis „Ängstlicher Hund! Bitte keine Einfangversuche, nur Sichtungen melden“ besonders bei ängstlichen Hunden ist sehr wichtig.
Flyer an Orte hängen, wo andere Gassigänger sind, sowie viele Menschen: Supermärkte, Getränkemärkte, Bäcker, Zeitungsladen, Apotheken und reichlich in der direkten Umgebung des Entlaufortes (Abzweigungen, Parkplätze).
Ein Hund läuft bequem 9km in einer Stunde, daher auch Orte in mittlerer Entfernung in Betracht ziehen.
Bei einem ortstreuen Hund können zu viele Flyer eine ungewünschte Aufmerksamkeit hervorrufen.
Flyer können zum Wetterschutz in Klarsichthüllen gesteckt werden (Öffnung nach unten). Laserdrucker drucken wasserfest. Flyer können gut mit Panzerband befestigt werden.
Keine Nägel oder Zwecken zur Befestigung in Bäume drücken. Flyer werden oft abgerissen und es ist nicht überall erlaubt.
Visitenkarten und kleine Zettel können die wesentlichen Infos enthalten und an Passanten vor Ort ausgegeben werden.
Zu viele Flyer stören Mitmenschen, zu wenig sind ineffektiv.
Man kann versuchen sich in einen anderen Menschen hinein zu versetzen. Steigt dieser aus seinem Auto aus, dann sollte er einen Flyer sehen. Geht er spazieren und sieht den Hund wird er sich erinnern, aber vermutlich nicht die Telefonnummer parat haben. Kommt er auf seinem Weg an einem weiteren Flyer vorbei wird er zeitnah anrufen. Flyer so platzieren, dass nicht mehr als 3-8 Gehminuten dazwischen liegen. Immer an Kreuzungen und Weggabelungen Flyer platzieren. Bei Hunden die mit einer Bezugsperson angelockt werden können dichteres Netz flyern, da hier Zeit wichtig ist.

Eine Sichtungskarte einrichten
Mit GoogleMaps kann dies sehr gut erledigt werden.
Hier Sichtungspunkte mit Uhrzeit, Laufrichtung und Kontaktdaten des Sichters eintragen.
Auf der Karte entsteht eine Übersicht, da Sichtungen nicht immer zeitnah gemeldet werden.

Auch geflyerte Straßen markieren, da die Flyer auch wieder abgehängt werden müssen wenn der Hund zurück ist.

Die Karte gibt Aufschluss über die Bewegung und hilft vorauszusehen, wo der Hund hin gehen oder sein könnte.

Suchmeldung in Facebook
Menschen müssen bei einem ängstlichen Hund informiert werden, dass sie sich ihm nicht nähern dürfen.
Ist der Aufenthaltsort ungewiss, macht ein Aufruf in sozialen Medien immer Sinn (Suchgruppen und Ortsgruppen).
Allein deshalb, um die Menschen zu informieren den Hund in Ruhe zu lassen. Der normale Spaziergänger wird versuchen den Hund anzusprechen oder einzufangen.
Wird der Mensch als Bedrohung wahr genommen, können weite Strecken vom Hund zurückgelegt werden und die Gefährdung nimmt zu.
Ständige Neuorientierung versetzt den Hund zusätzlich in Angst, da seine Grundversorgung nicht gesichert ist.
Sichtungen nur an Kontaktdaten (Telefonnummer) weiterleiten. Eine Veröffentlichung der Sichtung verhindern/löschen, denn das kann bei manchem den Sonntagsspaziergang (Such-Tourismus) interessanter machen.
Darauf hinweisen, dass die beste Hilfe ist, mit dem Handy Bilder oder Videos vom Hund zu machen, Uhrzeit und Richtung von wo er kam und wohin er ging.

Hunde bleiben meistens die ersten Tage in der Nähe des Entlaufortes um sich zu orientieren. Sie sind Energiesparer und werden nicht grundlos viele Kilometer laufen.
Sie suchen nach Wasser, Futter und einem sicheren Schlafplatz. Darüber hinaus wirken andere Dinge möglicherweise als Bedrohung.
Jede sinnvolle Idee ist gut und kann versucht werden. Nur nichts tun ist Falsch. Allerdings ist sofort abzubrechen, wenn der Hund nichts annimmt oder mit Flucht reagiert.
Der Ruheplatz ist tabu. Hier wird kein Futter ausgelegt. Wird Futter dort hin gebracht, wird der Hund möglicherweise gestört und gibt den Platz auf.
Die Folge : Suche nach einem neuen Ruheplatz und erneute Bewegung

externe Hilfe – was können Andere tun?
Hunde sind individuell. Ebenso die Entlaufsituation. Bei Hunden, die gar keine oder nur wenig Bindung haben, sollte man sich sofort Hilfe holen.
Es gibt inzwischen viele Menschen die sich berufen fühlen, in der Hundesicherung tätig zu sein. Informieren sie sich, wie lange der Anbieter schon Sicherungen macht und wie viele Hunde er gesichert hat. Fragen sie nach der Motivation. Versuchen Sie diese Angaben zu überprüfen. Manche, die sich als Profis mit jahrelanger Erfahrung ausgeben, haben hier an den Angaben wohlwollend manipuliert. Nicht der erste, der anruft muss ein seriöser Hundesicherer sein. Geben sie Empfehlungen in Facebook nicht so viel Gewicht. Hier sind es oft die selben Leute, die versuchen eine Hundesicherung zu glorifizieren. Seien sie kritisch, auch wenn die Situation gerade nach Hilfe schreit.
 

Externe Beratung
Eine gute Beratung sammelt zunächst so viele Informationen über die Entlaufsituation, den Charakter des Hundes und seine Herkunft.
Die Entlaufsituation bestimmt die aktive Beteiligung der Halter. Verbindet der Hund ein prägendes, negatives Erlebnis mit dem Halter, was zum Entlaufen geführt hat, dann ist dessen Tätigkeit eher eine Nebenrolle bei der Sicherung.
Ist der Hund von zuhause entlaufen, mit dem Auto zum Gassi gefahren usw. bestimmen die Vorgehensweise.
Der Charakter gibt eine Richtung vor, die Maßnahmen zur Sicherung vorwählen.
Die Herkunft spielt eine Rolle um Bezugspersonen ausfindig zu machen und ebenfalls Maßnahmen zur Sicherung auszuwählen.
Bezugspersonen und freundlich gesinnte Hunde sind eine Option.
Beratung erfolgt meist telefonisch und kostenlos.
Ist eine Telefonnummer auf dem Suchflyer angegeben, wird dies nicht selten genutzt um aktiv Hilfe anzubieten. Hier ist trotz der Ausnahmesituation nicht jede Hilfe auch wirklich Hilfe.
Eine Begründung der geplanten Maßnahmen sollte immer möglich sein. Verlassen Sie sich auf ihr Bauchgefühl. Auch nach echten Referenzen zu fragen kann nützlich sein, ebenso Im Internet recherchieren und Angaben überprüfen. Auch Freunde und Bekannte fragen, die in ähnlicher Situation waren, kann hilfreich sein.

Eine Lebendfalle aufstellen lassen
Der Hund sollte so wenig wie möglich Scheu vor der Falle haben.
Je geringer die Scheu, um so höher ist die Chance, den Hund schnell zu sichern. Bitte Hilfe holen, die auch Hilfe ist. Fragen sie nach Maßnahmen, die getroffen werden um, die Scheu vor der Falle zu reduzieren.
Man kann auch beim Aufstellen der Falle Fehler machen, die die Scheu des Hundes eher verstärken als mindern.
Die Falle muss auf jeden Fall groß genug sein. Wenigstens 1,5x so hoch, wie der Hund und lang genug, um Verletzungen durch die Klappe auszuschießen.
Optimalerweise breit genug, dass der Hund einer Bedrohung ausweichen kann, die vor der Tür steht sowie ferngesteuert aktivierbar, um Fehlfänge, die den Hund erschrecken, auszuschließen.

Eine Falle sollte abschaltbar sein und Videoüberwacht. Der Jäger ist zu informieren, dass eine Falle für einen Hund gestellt wird, die das fangen von anderen Tieren ausschließt. Der Hund ist kein jagdbares Wild und wenn die Falle nur den Hund sichert und nichts anderes, kann der Jäger das Aufstellen der Falle weder genehmigen noch verweigern.
Das Ordnungsamt ist hier zuständig im Sinne von Gefahrenabwehr für die Genehmigung zum Aufstellen der Falle. Ist dies nicht erreichbar, dann kann auch die Polizei hier entscheiden.
Auf Privatgrund im Wohngebiet genehmigt der Grundstückseigner.

Keine grüne Plastikfolie, die im Wind flattert als Tarnung verwenden. Die Falle nicht mitten auf einen Platz stellen, sondern in die Umgebung integrieren. Decken in der Falle werden nass (Morgentau/ Regen) und sind ungeeignet.
Eine gute Betreuung ist wichtig und hilfreich. Es sollte in weniger als 20 Minuten Jemand beim Hund an der Falle sein. Auch muss geklärt sein, wie der Hund aus der Falle wieder heraus kommt.

Fangstange verwenden
Einen nicht allzu ängstlichen Hund kann man versuchen mit der Fangstange zu sichern. Hier ist eine Ablenkung mit einem anderen Hund oder Bezugsperson eine Hilfe. Die Fangstange überbrückt den Distanzkreis, den der Hund zum Menschen hat. Der Umgang ist nicht ganz einfach und sollte geübt sein. Auch kann ein Hund mit der Fangstange fixiert werden, dass er nicht unkontrolliert weiter läuft. Zu bedenken ist, dass einige Hunde aus dem Tierschutz negative Erfahrungen mit Fangstangen haben.

Suchhunde einsetzen
Ein Hund, der mobil und gesund ist und bei dem aktuell Sichtungen vorhanden sind, muss nicht mit Suchhunden gesucht werden.
Suchhunde wittern den Geruch, der von Bakterien verursacht wird, die z.B. Hautschuppen verwerten. Dieser Geruch ist einzigartig und nur ihm kann der Suchhund folgen. Geruchsspuren von Haltern sollten hierbei keinen Einfluss haben, da der Suchhund den Geruch des entlaufenen Hundes aufspürt.
Eine Socke mit gefüllten Hundehaaren hinter sich her zu zihen, legt die selbe Spur, wie wenn man ohne diese Socke läuft. Die Socke wird hierbei nicht dreckig. Gleiches gilt für getragene Kleidungstücke - auch die werden nur dreckig, wenn sie hinterher gezogen werden. Der ziehende Mensch verliert die Partikel, denen der Hund auf der Geruchsspur folgt.
Der Suchhund hilft immer, wenn der entlaufene Hund fest sitzt.
Der Suchhund kann eine Richtung vorgeben oder Gebiete eingrenzen.
Der Suchhund kann den entlaufenen Hund aufscheuchen, wenn keine Sichtungen gemeldet werden.
In der Regel bemerkt ein entlaufener Hund die Annäherung, die ein Suchhund mit Hundeführer verursacht. Er zieht weiter, wenn er kann. Der Suchhund verfolgt ihn, was die Angst des entlaufenen Hundes steigern kann.
Hunde guter Trailer zeigen, wenn die Spur frisch ist und der Hund in der Nähe sein muss. Dann bricht der Hundeführer idealer weiser ab.

Ein kranker, ein alter Hund, ein Welpe oder ein mit Leine verhedderter Hund wird gut vom Suchhund gefunden. Hier sollte man nicht zu lange warten und optimaler weise eine Geruchsprobe vorrätig haben.
Ist der Hund mobil, ermittelt der Suchhund ein Laufmuster, was möglicherweise schon älter ist. Informationen, wo sich der entlaufene Hund aktuell befindet, wenn er mobil ist, sind eher nicht zu erwarten. Das ist vergleichbar wie ein GPS Tracker, bei dem die Batterie leer ist, dieser aber Anfangs noch gesendet hat.
Distanznarkose beauftragen
Wir haben die Erfahrung gemacht, dass Hunde in eine Falle gehen, wenn diese Falle für den Hund nicht unheimlich ist. Eine Distanznarkose ist wegen der sehr hohen Risiken für den Hund daher unnötig. Darüber hinaus ist eine Narkose beim Tierarzt ist geplant. Der Hund ist ruhig, das Gewicht ist bekannt, die Einstechstelle wird gezielt gewählt und der Hund bleibt auf dem Tisch. Auf allergische Reaktionen können direkt Gegenmaßnahmen eingeleitet werden.
All das kann per Gewehr oder Blasrohr nicht gewährleistet werden. Daher ist die Distanznarkose hoch riskant und sollte nur dann angewendet werden wenn die Situation eine Gefahr darstellt, die das Risiko rechtfertigt.
Distanznarkose mit Druckluftgewehr beinhaltet eine größere Zielsicherheit und eine größere, mögliche Entfernung zum Hund (15-20m).
Allerdings muss der Schütze auch geübt sein, da der Hund nicht nur gut getroffen, sondern auch die Entfernung vorher am Gewehr eingestellt werden muss.
Distanznarkose mit dem Blasrohr (7m) ist deutlich schwieriger. Hier muss gezielt und mit dem Mund dem Pfeil eine ausreichende Beschleunigung gegeben werden. Das erfordert Lungenvolumen und ruhige Hand. Es wird daher nur über kurze Distanz angewendet.
Wird der Hund getroffen, spürt er dies und flieht. Dies geht meist einher mit der Ausschüttung von Adrenalin, was der Narkose entgegen wirkt.
Die Umgebung muss mit mehreren Personen abgesichert werden, da ein Hund z.B. ertrinken kann, wenn er narkotisiert in einen Bach fällt. Distanznarkosen sollten immer von Tierärzten begleitet werden.
Der Umgang mit Narkotika wird streng überwacht und Abweichungen werden strafrechtlich verfolgt.

Drohneneinsatz
Drohnen sind heute erschwingbares Geld mit Wärmebildkamera zu bekommen. Allerdings ist der Hund kein Rehkitz. Jeder Hund reagiert anders auf ein Geräusch am Himmel. Es ist nicht vorhersehbar, ob das Geräusch nicht die Panik verstärkt.
Fliegt eine laute Drohne über einen versteckten Hund, schreckt ihn das möglicherweise auf. Die meisten Drohnen fliegen maximal 25-30 Minuten. Dann muss sie zum Akkuwechsel landen. In dieser Zeit kann der Hund bequem in den abgesuchten Bereich wechseln.
Warme Umgebung reduziert den Temperaturunterschied zum Hund und er ist schwieriger bis gar nicht zu erkennen.
Durch die Bauweise haben Wärmebildkameras in Drohnen eine kurze Brennweite. Hier wird auf 100m Enfernung das Mindestobjekt, das mit einem einzigen leuchtenden Bildpunkt dargestellt werden kann, zwischen 14 und 26 cm groß. Wie gut man erkennen kann, ob es sich um einen Hund handelt, wenn man ihn in 26cm große Raster einteilt, kann man sich vorstellen. Konsequenz : Flughöhe reduzieren, hochfrequenten Lärm erhöhen. Dichtes Blattwerk schirmt die Wärmesignatur ab.
Freies Feld und niedriges Buschwerk bleibt so übrig. Es gibt gesetzliche Einschränkungen zu Flugorten und es sind Genehmigungen zum generellen Betrieb der Drohen nötig. Die Drohne selbst kann den Hund nicht einsammeln. So sind mehrere Personen nötig, die Unruhe mit sich bringen. Kann der Hund nicht weg, ist der Suchhund die weniger stressbehaftete Variante.

Schlafmittel im Futter
Futter mit Schlafmittel zu versetzen ist nicht wirklich eine Lösung.
Der Hund ist draußen, sein Gewicht kann nur geschätzt werden.
Ähnlich wie bei der Distanznarkose besteht für den Hund ein sehr hohes Risiko. Hier kommt hinzu, dass der Zeitpunkt, wann der Hund dem Risiko ausgesetzt wird unbekannt ist.
Denn wann der Hund frisst und wieviel er frisst, ist ungewiss.
Findet Nachbars Katze oder ein Wildtier das Schlafmittel für einen größeren Hund, wird es kein Aufwachen mehr geben.
Unverträglichkeiten können nicht gegengesteuert werden und ein schläfriger Hund kann abstürzen, ertrinken oder überfahren werden.
Er kann sich auch irgendwo verkriechen und wacht im besten Fall einfach wieder auf.

Tierkommunikation (TK)
Vielfach werden Tierkommunikationen zu rate gezogen, die z.B. anhand eines Fotos vom Hund, sich in ihn hinein versetzen können sollen.
Hier sollen vom Hund Emotionen und Bilder übertragen werden können.
Meist sind diese Aussagen sehr allgemein und werden damit auf die eine oder andere Weise irgendwie zutreffend gemacht.
Hunde haben ein anderes Blickfeld wie die Menschen. Sie sehen auch kein rot. Eine Aussage, dass der Hund einen orangen Mülleimer vor einem Haus mit rotem Dach gesehen haben will, ist damit äußerst fragwürdig.
Die Tierkommunikation kann helfen, um motiviert zu bleiben, allerdings auch große psychische Belastungen verursachen.
Die Ahnungen einer Tierkommunikation sind niemals über reale Sichtungen zu stellen.
Nicht selten wird abgebrochen, weil der Hund sich nicht öffnet oder Jemand nicht bereit ist, sich auf die Kommunikation einzulassen.
Es gibt zwei Menschheitsträume. Einer ist mit den Armen zu wedeln und zur Decke zu schweben und der andere ist mit Tieren reden zu können. Beide sind gleich wahrscheinlich.
Aber wer daran glauben mag, dem hilft es vielleicht. Bisher haben wir noch keine Aussage einer Tierkommunikation hilfreich verwenden können, aber unzählige falsche Informationen bekommen. Das prägt das Bild.

Optimaler Weise entläuft der Hund erst gar nicht.
Sehr ängstliche Hunde lassen sich mit Sicherheitsgeschirr, doppelter Leine und Bauchgurt ausführen.
Ein GPS Tracker kann bei der Ortung helfen.
Grundsätzlich gilt immer wachsam sein und für den Hund vorausschauend mitdenken.
Neue Hunde haben noch kein Bezug zu „ihren“ Menschen.
Man kann ihnen nicht sagen, dass es besser wird. Sie müssen es erleben und brauchen Zeit dafür.
Hier ist der Mensch in der Verantwortung, Gefahren vom Hund fern zu halten.

Zurück zum Seiteninhalt